Geschoss trifft Linienbus

Die Scheibe neben dem Fahrer wurde zerstört. Unklar ist, ob geschossen oder ein Stein geworfen wurde.

Hochdahl. Das dürfte ein Riesenschreck gewesen sein für den jungen Mann, der am Donnerstag einen Bus der Linie 741 durch die Sandheide lenkte: Es war 13.44 Uhr, Fahrtrichtung Hochdahl, in Nähe der Haltestelle Gretenberger Straße, als plötzlich die Fensterscheibe gleich neben dem Fahrer zersplitterte.

Der Polizei sagte er später, dass er keinen Knall gehört, sondern nur unmittelbar bemerkt habe, wie die Scheibe splitterte. Er habe sofort nach draußen gesehen, dort aber niemanden entdeckt.

„Verletzt wurde der 29-Jährige nicht, er kam mit einem großen Schrecken davon“, sagt Polizeisprecher Ulrich Löhe. Neben dem Fahrer befanden sich zu dem Zeitpunkt fünf Fahrgäste im Bus, die laut Polizei ebenfalls mit einem Schrecken davon kamen.

Was die Scheibe zerstört hat, steht noch nicht fest. „Ein unbekanntes Projektil“, sagt die Polizei. Löhe sagt, es könne sich um eine Feuerwaffe handeln, aber auch um eine Steinschleuder. Spezialisten der Düsseldorfer Kriminaltechnik haben vor Ort die Scheibe untersucht und Spuren gesichert.

Dabei stellten sie fest, dass das Projektil zwar die Scheibe zersplittert und ein Loch hinterlassen hat, aber nicht in den Bus gelangt ist. „Wahrscheinlich ein Steinwurf“, vermutet Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher.

Ersten Ermittlungen zufolge wurde zur gleichen Zeit eine Fensterscheibe in einer Wohnung an der Sandheider Straße zerstört. Die Bewohner hatten am Donnerstag einen Knall gehört, aber erst am Freitag den Schaden entdeckt: In ihrer Fensterscheibe befindet sich ein Loch in Größe eines Stecknadelkopfes, die Scheibe ist zersplittert.

„Gottseidank kommen solche Vorfälle nicht oft vor, nicht wöchentlich, nicht monatlich“, sagt Löhe. Manchmal könne Ursache einer zersplitterten Scheibe auch ein Steinchen sein, das von einem anderen Autoreifen hochgewirbelt wird. In Fällen wie diesem kläre der Fahrer mit der Leitstelle ab, ob der Bus weiterfahren kann, erklärt Georg Schumacher. „In diesem Fall war der Schaden zu groß, der Bus wurde aus dem Verkehr genommen.“

Da so etwas nur sehr selten vorkommt, wie auch Schumacher bestätigt, denke die Rheinbahn nicht darüber nach, Konsequenzen zu ergreifen: „Die Seitenscheiben in unseren Bussen sind Standard-Scheiben, die Frontscheiben vor dem Fahrer sind Verbundglasscheiben.“