Friedhof Kreuzstraße: Gräberfeld gleicht einem Acker

Der Zustand des Friedhofs an der Erkrather Kreuzstraße wird von Bürgern und Politikern kritisiert.

Foto: Dietrich Janicki

Erkrath. Seit vier Jahren gibt es auf allen drei Erkrather Friedhöfen die Möglichkeit, seine Angehörigen in sogenannten „Rasenurnen-Reihengräbern“ bestatten zu lassen. Die Friedhofsverwaltung der Stadt vergibt die Plätze der Reihe nach, es besteht keine Auswahlmöglichkeit zur genauen Lage des Grabs. Auf dem Grab muss eine Platte mit Namen sowie Geburts- und Sterbejahr aufgebracht werden.

Blumen oder Kerzen dürfen Angehörige dort nicht ablegen. Vorteil: Angehörige haben keine Mühe mit der Pflege der Grabstelle, es muss kein Unkraut gejätet, nichts neu gepflanzt werden. Rasen mähen muss die Stadt. Bislang gab es wenig Anlass zur Kritik, doch in den vergangenen Wochen ist vor allem der Zustand der Rasenurnen-Reihengräber auf dem Friedhof an der Alt-Erkrather Kreuzstraße in die Kritik geraten.

Angehörige bemängeln, dass die Fläche seit mehr als zwei Jahren mehr aussehe wie ein Acker und nicht wie eine würdige Ruhestätte. CDU-Ratsherr Marc Hildebrand, den viele Beschwerden von Bürgern erreichten, hat sich persönlich ein Bild gemacht und sich auf allem drei Erkrather Friedhöfen umgesehen. „Ich musste erschreckend feststellen, dass der Zustand des Friedhofs an der Kreuzstraße mit Abstand der Schlechteste ist“, sagt Hildebrand. Vor allem die Grabplatten seien doch „recht grob“ verlegt worden. Manche Steine würden sehr flach in der Erde liegen, andere stehen hoch. Insgesamt vermisse er den „würdigen Parkcharakter“ des Friedhofs. Schriftlich hat sich Hildebrand auch an die Erkrather Stadtverwaltung gewandet.

Da sind die Probleme durchaus bekannt: „Das Rasenfeld des Friedhofes Kreuzstraße ist — im Gegensatz zu den beiden anderen Friedhöfen — äußerst schwer zu pflegen“, heißt es in der Stellungnahme der Stadt. Dafür gebe es gleich mehrere Gründe: ungünstiger Lehmboden, ein leichtes Gefälle im Gelände und die enorme Beanspruchung des gesamten Areals, so die Stadt. Bei langer Trockenheit neige die Wiese zu vertrocknen, bei starken Niederschlägen fließe das Wasser schlecht ab. Folge: Der Boden wird sehr matschig. Durch die sehr hohe Anzahl an Bestattungen und infolge der durch die Steinmetzbetriebe zu unterschiedlichen Zeiten aufgelegten Grabplatten komme die Fläche kaum zur Ruhe.

Bereits beim Anlegen der Grabfläche war es absehbar, dass die Grasfläche im Bereich der Urnengräber eine längere Zeit benötigen wird, um anwachsen zu können. Im Bereich der ältesten Grabstellen sei das auch gelungen. Dort wurden die verschobenen Platten durch den Friedhofsgärtner entnommen und lotgerecht wieder eingefügt. Das werde bei den jüngeren Grabreihen erfolgen, verspricht die Stadt.