„Givebox“ — erfolgreiches Geben und Nehmen

Nach dem guten Start soll jetzt ein zweiter Schrank in Hochdahl aufgestellt werden.

Erkrath. Wer in den vergangenen Wochen um die Begegnungsstätte an der Gerberstraße herumging, traf auf der Terrasse nicht nur auf einen zwei Meter hohen und einen Meter breiten Schrank, sondern vielleicht auch auf andere, gleichgesinnte Erkrather.

Denn der Schrank, „Givebox“ genannt, der seit rund zwei Monaten auf dem Gelände steht, hat sich zu einem Publikumsmagneten entwickelt: „Es läuft klasse. Es ist unglaublich, was da rein- und rausgeht“, sagt Monika Thöne, Leiterin der Begegnungsstätte.

Sie hatte ähnliche „Geben-und-Nehmen-Schränke“ in Düsseldorf entdeckt. Mit einem Schlosser und einem Schreiner wurde die Idee realisiert. Der Plan, die „Givebox“ auf dem angrenzenden Bavierplatz aufzustellen, scheiterte allerdings an der Stadtverwaltung.

Angesichts der hohen Frequentierung ist Thöne darüber aber nicht mehr verärgert: „Ich finde es mittlerweile ganz gut, dass die ,Givebox’ hinter der Hecke nicht sofort sichtbar ist.“ So habe sich die Zerstörungswut — die Begegnungsstätte ist ein beliebtes Ziel von Einbrechern — bislang in Grenzen gehalten. Lediglich ein Vorhang sei verschwunden.

Egal ob Jung oder Alt, viele Erkrather kommen zur zwei Monate alten „Givebox“, um Gegenstände abzugeben oder nach neuen Ausschau zu halten. Kleidung, Geschirr, Dekoartikel — die Bandbreite der gespendeten Sachen in dem Schrank ist groß. „Wir hatten hier auch schon eine Fritteuse“, sagt Thöne.

Viele ältere Erkrather schätzten die „Givebox“, weil sie dort Gegenstände, die sie lange begleitet haben, in guten Händen wüssten. Zudem habe sich die Box zum Treffpunkt entwickelt, um ins Gespräch zu kommen.

Damit die „Givebox“ nicht zum Müllcontainer wird, gibt es ein halbes Dutzend „Kümmerer“. Diese Paten sehen regelmäßig nach der Box und kontrollieren, dass die Tauschartikel nicht zu lange liegen. „Wir haben aber einen Spendenüberschuss“, sagt Thöne. Deshalb überlegen die Paten die Einrichtung weiterer Schränke. „Ich würde gerne in Hochdahl einen Schrank einrichten“, sagt Thöne.