Monika Norden von "Mein Schuhladen": Ein Händchen für den Fuß
Monika Norden hat sich mit einem Schuhgeschäft selbstständig gemacht — und dafür den Unternehmerinnenbrief NRW als Qualitätssiegel erhalten.
Erkrath. Wer sich heute selbstständig machen will, dem empfiehlt Monika Norden einen Businessplan — einen Geschäftsplan, der schriftlich festhält, wie die Geschäftsidee verwirklicht werden soll. Die Mühe und Zeit, die das Papier erfordere, sei eine Investition, die sich lohnt. „Ich nehme den Plan noch heute zur Hand, überprüfe, wo ich stehe und welche Ziele ich habe“, sagt die 53 Jahre alte Erkratherin. „Das ist sehr hilfreich.“
Monika Norden wurde jüngst mit dem Unternehmerinnenbrief NRW ausgezeichnet (siehe Infokasten). Für sie eine Bestätigung, dass sie mit ihrem Schritt in die Selbstständigkeit vieles richtig gemacht hat.
Seit einem knappen Jahr betreibt Norden „Mein Schuhladen“ an der Kreuzstraße. Anfang des Monats hat sie nebenan auch ein Kinderschuh-Geschäft eröffnet. „Beides wird angenommen“, sagt sie und kann es selbst nicht richtig glauben.
Vielleicht liegt es aber daran, dass sich Monika Norden gewissenhaft auf die Eröffnung ihres Geschäfts vorbereitet hat. „Ich wollte gerne etwas mit Leder machen“, formuliert sie ihre Ausgangsidee. Sie fragte nach, was in Erkrath fehlt, gab eine Markt- und Standortanalyse in Auftrag und stellte sich auch selbst auf den Marktplatz, um Alt-Erkrather nach ihren Wünschen für den Einzelhandel zu fragen.
Das Ergebnis: Es fehlte ein Schuhgeschäft. Norden besuchte ein Existenzgründerseminar für Frauen, knüpfte Kontakte zur Industrie- und Handelskammer sowie zur Wirtschaftsförderung des Kreises Mettmann.
„Wenn man einmal eine Niederlage erlebt hat, wird man vorsichtig“, begründet sie ihre sorgfältigen Vorbereitungen. Vor 14 Jahren musste sie die elterliche Polster- und Sattlerei aus wirtschaftlichen Gründen aufgeben. „Ich wurde damals auch nur von Männern beraten“, sagt sie und lacht. Jetzt sucht sie gezielt die Kompetenz von Frauen. „Die Zusammenarbeit ist ganz anders, viel hilfsbereiter.“
Monika Norden ist ehrgeizig. In ihrem Schuhgeschäft hat sie alles alleine gemacht. Anfangen vom Entwurf für ihr Geschäft über die Auswahl der Tapete und Möbel bis hin zu deren Aufbau und dem Ordern von Damen- und Herrenschuhen. Dass sie nicht in der Fußgängerzone sitzt, empfindet sie nicht als Nachteil. Im Gegenteil. „Es gibt für mich nichts Schöneres als rote Ampeln“, sagt sie und lacht wieder.
Denn staut sich der Verkehr an der Kreuzung Bahnstraße/Kreuzstraße/Kirchstraße hätten die Autofahrer Zeit, einen Blick in ihre Schaufenster zu werfen. „Das hat mir schon Kunden aus Mettmann und anderen Nachbarstädten beschert“, sagt sie. „Das wäre mir in der Bahnstraße nicht passiert.“ Außerdem seien dort die Mieten immer noch zu hoch.