Graffiti: Nur ein Pfeiler der Autobahnbrücke fehlt noch

Der Erkrather Künstler Ralf Buchholz und vier Sprayer sprühten kunterbunte Landschaften auf den grauen Beton.

Foto: Dietrich Janicki

Erkrath. Neandertaler, Kalksteinbruch, Bienen, Eulen, Vögel, Fische — so schön ist das Tal der Düssel zwischen Erkrath und Mettmann. Zumindest wenn man unter der Brücke der A 3 durchfährt. Aus grauem Beton haben der Erkrather Künstler Ralf Buchholz und vier Sprayer aus der Region eine kunterbunte Landschaft gemacht, an der die Augen hängenbleiben. Bis auf einen Pfeiler ist die Arbeit fertig.

Acht Wochen haben Buchholz und seine Graffiti-Sprayer gebraucht für ihre Arbeit. „Es fehlen noch die Evolutionsgeschichte und ein paar Kleinigkeiten“, sagt Initiator Ralf Buchholz. „Mitte September sind wir komplett fertig.“ Der Allround-Kreative Buchholz hat in diesem Fall Idee und Vorarbeiten geliefert. „Ich war der Mann fürs Grobe, grundieren, und auch einen Grashalm dufte ich mal sprühen. Aber ganz so ausgeprägt wie bei den Graffiti-Sprayern ist meine Feinmotorik nun doch nicht.“

Nach anfänglicher Skepsis gegen das Sprayen an sich und die Motive, „sind die Bürger jetzt ausnahmslos begeistert“, sagt Buchholz. Allein dem Neanderthal Museum habe die Darstellung des keulenschwingenden Vorfahren nicht so richtig gefallen.

„Ich habe das einfach zur Kenntnis genommen und geschmunzelt“, sagt er. Natürlich sei bei den Darstellungen auch ein bisschen künstlerische Freiheit dabei. Gesprayt haben die Künstler Patrick (Dali) aus Langenfeld, „Floh“ aus Monheim, Chris aus Hochdahl und Michael Slatosch aus Erkrath. Nachnahmen werden bei Sprayer in der Regel nicht genannt.

Seine Mitstreiter hat Buchholz über Facebook gefunden. Geld haben sie für ihre Arbeit nicht bekommen. Sie waren einfach froh, Fläche zu haben, sagt Buchholz. Für Farbe und Lacke haben die Werbegemeinschaft Erkrath, Rewe Stockhausen und die Erkrather Firma Prosol gesorgt.

Übrigens sind die Kunstwerke mit einer Firnis vor Übermalen geschützt.