„Das ist so nicht umsetzbar“, erklärte Bürgermeister Arno Werner nun im Hauptausschuss und stellte das Vorhaben erneut zur Diskussion. „Ich verstehe nicht, warum wir die Vorlage jetzt wieder hier haben. Der Beschluss ist noch nicht abgearbeitet“, sagt Reinhard Knitsch (Grüne). Andere Städte würden das doch auch schaffen.

Mit zwei städtischen Lehrstellen ein Beispiel zur Ausbildungsförderung zu geben — wie im Beschluss gefordert — sei in Erkrath nicht möglich, sagt Werner: „Es geht um gewerbliche Lehrstellen. Solche Plätze haben wir nicht.“

„Wenn wir Stellen vergeben, müssen wir die allgemein ausschreiben“, sagt der Verwaltungschef. Nach dem Gevelsberger Modell sollen sogenannte „ausbildungswillige und ausbildungsfähige“ Schüler eine Lehrstelle garantiert bekommen.

Dazu kooperiert die Stadt mit den Gevelsberger Handwerkern. Zusätzlich zum Notensystem werden Bonuspunkte — etwa für zuverlässiges Verhalten — vergeben. Bei einer städtischen Stellenausschreibung dürfe aber niemand bevorzugt werden, nur weil er von einer Erkrather Schule kommt, so Werner.

Die Regel solle sein, dass die Handwerkerbetriebe genügend Lehrstellen anbieten, sagt Bernhard Osterwind (BmU): „Dass die Stadt ausbildet, ist nur der letzte Schritt.“

Detlef Ehlert (SPD) nannte die Umsetzung des Gevelsberger Modells ein Vorhaben mit hohem Anspruch: „Es muss in unserem Interesse liegen, den Absolventen unserer Hauptschulen zu helfen.“ Selbst für die Hauptschüler mit qualifiziertem Abschluss beginne nach der Schulzeit eine Odyssee durch Schulungsmaßnahmen und Übergangsprojekte.

Mehrheitlich beschlossen ist, dass die Verwaltung jetzt doch ein Konzept ausarbeiten soll. „Das kann ja nur in sehr weiter Anlehnung an das Modell sein. Da können wir ja mal drüber nachdenken“, erklärt Werner.