Hohes Risiko beim Umbau am S-Bahnhof Hochdahl
Beim Bau einer Fußgängerrampe am S-Bahnhof Hochdal darf jetzt nichts mehr dazwischen kommen, sonst platzt das Projekt.
Erkrath. Beim Bau einer Rampe zum Bahnhofstunnel in Erkrath-Hochdahl ist jetzt alles auf Kante genäht. Das Vorhaben zum behindertengerechten Ausbau des Haltepunkts platzt, wenn die Stadt es bis zum 2. Juni nicht schafft, Leitungen unter der Hildener Straße neu zu verlegen. Darüber informiert die Stadtverwaltung den Rat am kommenden Donnerstag.
Die Rampe soll ab Herbst Teil der einzigen barrierefreien Verbindung zwischen den Teilen Alt-Hochdals rechts und links der Gleise sein. Dann wird der Bahnübergang endgültig geschlossen. Sollte das Projekt kippen, wird die Bahn Schadenersatz in Höhe von bis zu 400 000 Euro von der Stadtkasse fordern.
„Der Zeitplan ist eng. Derzeit laufen die Arbeiten aber wie geplant. Wir sind zuversichtlich, sie rechtzeitig abschließen zu können“, erklärt der technische Beigeordnete der Stadt, Fabian Schmidt.
Der kritische Punkt: Versorgungsleitungen der Stadtwerke müssen unter dem Gleisbett hindurch gepresst werden, um sie im Bereich Hauptstraße neu anzuschließen. Das klappt nur rechtzeitig, wenn die Bohrung auf kein Hindernis stößt.
Dabei wurde an dieser Stelle schon früher Mauerwerk gefunden: Hier befand sich die Umlenkrolle der Seilzuganlage, mit der in der Anfangszeit der Bahnstrecke Züge von Alt-Erkrath nach Hochdahl heraufgezogen wurden. „Wir gehen davon aus, dass dort keine weiteren Bauwerke sind“, sagt Schmidt.
Für die Arbeiter besteht das Problem in notwendigen Gleissperrungen der vielbefahrenen Strecke zwischen Wuppertal und Düsseldorf. Die Erkrather Baustelle soll Sperrzeiten nutzen, die wegen anderer Arbeiten bei Wupppertal sowieso eingeplant sind. Zusätzliche Termine wird es ab absehbare Zeit nicht geben: Sie müssten mit drei Jahren Vorlauf beantragt werden.
Der Umbau des S-Bahnhofs Hochdal wird seit 14 Jahren zwischen Stadt, Bahn und Land diskutiert. Endgültig barrierefrei soll der Haltepunkt ab 2016 werden. Dann wird unter anderem ein Aufzug zum Bahnsteig eingebaut.