Multikulti-Treffpunkt für den Sandheider Markt
Die Kandidaten für den Integrationsrat haben viele Pläne für das Leben in Erkrath — zum Beispiel ein kulturelles Zentrum.
Erkrath. Die Worte von Lilli Zhimarin machen Mut: „In keiner Stadt ist es für Menschen mit Migrationshintergrund so angenehm zu leben, wie in Erkrath“, sagt sie und freut sich auf ihre Kandidatur für den Erkrather Integrationsrat, der parallel zur Kommunal- und Europawahl am 25. Mai gewählt wird.
Nicht etwa die Kandidaten verschiedener Parteien treten hier zu Wahl an, stattdessen haben die 7325 Erkrather Bürger, die über mindestens eine ausländische Staatsbürgerschaft verfügen und somit wahlberechtigt sind, Kandidaten sechs verschiedener Vereine zur Auswahl. So tritt Zhimarin für das Integration-Kulturzentrum Erkrath an.
Derya Salkim (22), Erstplatzierte auf der Liste der internationalen Frauengruppe, hat lange in Gelsenkirchen gelebt und studiert. „Im Gegensatz zur Ruhrgebietsstadt ist Erkrath ein Paradies“, sagt sie, sieht jedoch auch Schwachstellen: „Ich beobachte immer wieder, dass Kinder es schwer haben, sich in den Schulen zu integrieren.“ Dem entgegenzuwirken sieht sie auch als Aufgabe des Integrationsrates an. Daher möchte sie Projekte mit Schulklassen ins Leben rufen.
„Ein gemeinsames interkulturelles Zentrum täte Erkrath gut“, sagt Schabestan Abromand, Kandidatin des Deutsch-Afrikanischen Freundschaftskreises, der mit der Flüchtlingshilfe und den Grünen antritt. Einen Ort dafür hat sie sich schon ausgeguckt: „Am Sandheider Markt wäre der richtige Ort, dort treffen verschiedenste Nationalitäten aufeinander.“
2008 fand die Wahl separat und nicht zusammen mit der Kommunalwahl statt. Das spiegelte sich in der Wahlbeteiligung wieder: Nur sieben Prozent der Berechtigten gaben ihre Stimme ab. Im NRW-Vergleich sei diese Quote jedoch erstaunlich hoch, sagt Sozialamtsleiter Andreas Moers.
“ Die Kandidaten stellen sich am Sonntag von 10 bis 12 Uhr auf dem Hochdahler Markt vor.