Hornissen bauen Nest am See

Schilder warnen die Besucher des Unterbacher Sees vor einem Hornissennest. Ein Hund wurde bereits gestochen.

Erkrath/Unterbach. Der Zweckverband Unterbacher See warnt vor einem Hornissennest am Nordufer des Gewässers. Auf einem Wegstück östlich des Strandbads Nord weisen Schilder und Absperrband die Spaziergänger darauf hin, dass sie vorsichtig sein sollen. Das Betreten des Wegs ist aber trotzdem ganz normal möglich. „Man muss die Hornissen einfach in Ruhe lassen“, sagt Geschäftsführer Peter von Rappard.

Dieser Hinweis gilt insbesondere für Hundebesitzer: Ein Hund war auf das Nest in der Nähe des Wegs gestoßen — und mehrfach gestochen worden. Es ist das erste Mal seit Jahren, dass sich die Tiere so nahe am Wegesrand ansiedeln. Naturschutzbund und Landschaftsbehörde sind informiert, die unter Naturschutz stehenden Tiere dürfen aber bleiben, wo sie sind. Wie gefährlich sie werden können, hatte sich vor sechs Jahren gezeigt. Damals war ein 59 Jahre alter Mann aus Erkrath am Nordstrand des Unterbacher Sees vier Mal von Hornissen in den Kopf gestochen worden. Er erlitt einen allergischen Schock und kam ins Krankenhaus. Er erholte sich wieder vollständig. Dass der Mann schnell versorgt werden konnte, verdankte er einem Zufall: Die Feuerwehr war zu dem Hornissennest gerufen worden, um den Gefahrenbereich abzusperren — und kümmerte sich um den am Boden liegenden Mann, den Passanten gefunden hatten. Dass die Stiche eine so heftige Reaktion auslösen, ist ungewöhnlich: Hornissenstiche sind nicht gefährlicher als die Stiche von Wespen oder Bienen. Ein Kammerjäger versuchte damals, das direkt am Weg gelegene Nest umzusiedeln. Am Ende musste es jedoch zerstört werden. Diesmal hat man sich dazu entschieden, die Tiere an ihrer Stelle trotz der Nähe einer Bank zu belassen, weil der Standort nicht ganz so nahe an dem Spazierweg liegt. Olaf Distelhorst vom Stadtverband Düsseldorf des Nabu sagt dazu: „Wer ausreichend Abstand hält, hat nichts zu befürchten.“ Die Insekten fliegen zwar gelegentlich in Häuser, sind aber nicht interessiert an menschlicher Nahrung, sondern versuchen, Spinnen oder andere Insekten zu erbeuten. Das unterscheidet sie von den viel kleineren Wespen. Die Badesaison im Strandbad Nord geht offiziell bis Ende August. Da die Wetterprognosen jedoch gut sind, hat das Bad mindestens bis Ende der ersten Septemberwoche geöffnet. Gleiches gilt für das Strandbad Süd.