IHK-Studie: Erkrath punktet mit guter Lage
Die lokale Wirtschaft bewertet laut einer IHK-Studie den Standort mit der Schulnote 2,4. Schlecht bewertet wurde die Attraktivität der Stadt.
Erkrath. Es sind die gute Lage und die aus Sicht der Unternehmen ausgezeichnete Verkehrssituation, die Erkrath zu guten Noten bei der lokalen Wirtschaft verhelfen. Diese bewertet den Standort insgesamt mit der Note 2,4.
Ermittelt hat diesen Wert die Industrie- und Handelskammer (IHK) Düsseldorf in einer Unternehmensbefragung, die sie im Frühjahr 2010 durchgeführt hat. Die Ergebnisse wurden am Donnerstag im Rathaus vorgestellt. „Wir haben alle im Handelsregister eingetragenen Unternehmen befragt“, sagte Michael Rüscher, Stadtmarketingexperte der IHK Düsseldorf. Der Rücklauf habe bei 23 Prozent gelegen, „eine für schriftliche Befragungen sehr gute Resonanz“, heißt es in der Standortstudie.
Erhielt die gute Anbindung der Stadt die Note 1,9, wurden die Standortkosten (Gewerbesteuer, kommunale Gebühren) von den Unternehmen mit der Note 2,9 etwas schwächer bewertet. Die Attraktivität der Stadt erhielt eine 3,0 — vor allem Image, Sauberkeit, Einzelhandels- und Kulturangebot sowie die Innenstadt insgesamt schnitten dabei aus Sicht der IHK „leicht unterdurchschnittlich“ ab. Gleiches gilt für die Bewertung der Stadtverwaltung, die die Note 3,1 erhielt. „Das ist ein Befriedigend, kein Ungenügend“, kommentierte Kämmerer und Wirtschaftsförderer Heribert Schiefer diese Zahl.
Gut bewertet wurden das Arbeitskräfteangebot, die Sicherheit und die Verfügbarkeit von Dienstleistungen. Ein befriedigend erhielt die Dauer von Genehmigungsverfahren.
Während Erkrath mit seiner guten Lage werben kann, sieht die Kammer vor allem bei den weichen Standortfaktoren Entwicklungspotenzial, vor allem, weil die Kaufkraft in Erkrath weit über dem Landesdurchschnitt liegt, die Bürger aber in der Stadt nur ihren täglichen Bedarf decken. „Viele kaufen in Düsseldorf ein, das Problem beschäftigt uns seit 20 Jahren“, sagte Schiefer. Belastend komme hinzu, dass Erkrath keine einheitliche Stadtmitte habe. „Man kann versuchen, das zu überwinden, aber es wird nie ganz gelingen“, fügte er hinzu und verwies auf das Bavier-Center als ersten Schritt auf dem Weg zur Attraktivierung des Alt-Erkrather Zentrums.
Auch das Stadtmarketing — es wurde als Einzelmerkmal am schlechtesten bewertet — sollte die Stadt ausbauen. „Damit kann man eine Menge erreichen, aber das kostet auch Geld“, sagte Rüscher und verwies nach Mettmann. Dort sei eine Stelle fürs Stadtmarketing durch Umverteilung in der Stadtverwaltung geschaffen worden.
Und um das schlechte Image der Stadtverwaltung aufzubessern, sollte dort auf Kommunikation gesetzt werden. Dazu kündigte Schiefer an: „Wir werden im Mai den Wirtschaftskreis Erkrath initiieren.“ Der sei auf Initiative der Unternehmen entstanden, werde von der Stadt unterstützt und soll der Erkrather Wirtschaft eine Stimme verleihen.