Jugendfeuerwehr ist in Erkrath der Renner
34 Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren sind derzeit bei der Feuerwehr aktiv.
Erkrath. „Dieses Jahr ist es ganz extrem“, fassen Kai Weikert und Daniel Nitschke den aktuellen Boom bei der Jugendfeuerwehr zusammen. Gemeinsam mit sieben weiteren Kameraden von der Freiwilligen Feuerwehr Erkrath betreuen sie die Kinder und Jugendlichen und führen sie spielerisch an die Aufgaben der verschiedenen Trupps heran. Auf dem „Stundenplan“ der jüngsten Feuerwehrmitglieder steht unter anderem Erste Hilfe, Gerätekunde und feuerwehrtechnisches Basiswissen.
„Was besagt die Feuerwehr Dienstvorschrift Fw DV3? Welche Ausrüstung ist auf den Einsatzfahrzeugen? Welche Geräte werden für welche Einsätze gebraucht? Die Jugendlichen lernen die Feuerwehr-Basics kennen. Wenn sie später in den aktiven Dienst eintreten, wissen sie schon, was da läuft“, erklären die Betreuer und Stadtjugendfeuerwehrwart Thomas Graf ergänzt: „Die Jugendlichen machen eigentlich in abgespeckter Version das, was die Kollegen auf der hauptamtlichen Wache auch machen.“ Übungen mit schwerem Gerät fallen da aufgrund der körperlichen Entwicklung der Kinder natürlich noch raus. Dafür stehen hin und wieder Eis oder Pizza essen oder andere Aktivitäten wie Zeltlager auf dem Programm.
34 Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren gehören aktuell zur Jugendfeuerwehr Erkrath. Über das enorm gestiegene Interesse freuen sich die Feuerwehrleute sehr, stoßen damit aber auch an ihre Kapazitätsgrenzen: „Mehr können wir nicht aufnehmen. 14 weitere Interessenten stehen bereits auf der Warteliste.“ Sehr stolz ist Thomas Graf vor allem auf die Anzahl der Mädchen: Waren es im Vorjahr noch drei, sind es mittlerweile zehn. Und drei stehen auf der Warteliste. Ist das der „Pink Lady“, dem magentafarbenen Einsatzfahrzeug mit dem die Kollegen der hauptamtlichen Wache 2015 ausrückten, zu verdanken? „Nein“, meint der Stadtjugendfeuerwehrwart. Vielmehr habe die Feuerwehr insgesamt ihre Öffentlichkeitsarbeit verstärkt: Auf Facebook veröffentlichte Aktionen machen in der jungen Zielgruppe schnell die Runde. „Die Kinder erzählen sich in der Schule und im Freundeskreis, welchen Spaß sie bei der Feuerwehr haben“, ist sich Graf sicher, doch mit einem derartigen Erfolg habe keiner gerechnet.
Damit sich von den 34 Nachwuchs-Feuerwehrleuten niemand langweilt, müssen nicht nur stets ausreichend Betreuer bei den Gruppenübungen vor Ort sein, sondern auch ausreichend Material. Da kommt es gerade recht, dass die Neanderart-Group im Rahmen ihres Urban Streetart Festivals eine Spendenaktion initiiert hat: In Erinnerung an die „Pink Lady“ hat Ralf Buchholz, Kopf der Künstlergruppe, einen Stromkasten am Klinkerweg in Hochdahl mit viel rosa Farbe und zwei aufgesprühten Blaulichtern zu einer kleinen, immobilen Version des auffälligen Einsatzfahrzeugs umgestaltet. Gegen eine Spende für die Jugendfeuerwehr kann sich hier jeder mit seiner Unterschrift verewigen — dauerhaft, denn hier gibt es keine pinke Folie, die nach der Aktion entsorgt wird.