Jugendstiftung investiert in die Zukunft von Kindern
Derzeit unterstützt die Stiftung von Knut Stein und Erhard Tönjes 28 Erkrather.
Erkrath. Erhard Tönjes und Knut Stein beschenken nicht nur zu Weihnachten, sondern das ganze Jahr über — mit der von ihnen im Jahr 2006 gegründeten Jugendstiftung. Etwa 24 000 Euro schüttete sie allein im vergangenen Jahr aus. Die Stiftung investiert in die Zukunft von Kindern und Jugendlichen vor Ort. „Im großen Stil handelt es sich um Wiederholungsprojekte“, sagen die beiden Vorstandsvorsitzenden. So wie beim Stipendiatenprogramm, zu dem aktuell 28 Studierende zählen.
„Jedes Jahr im Dezember stellen wir uns dem Abschlussjahrgang eines Gymnasiums vor“, erklären sie. Vier Studenten in spe wird die Übernahme der Studiengebühren für maximal sieben Semester angeboten. Bis zum 15. Februar des Folgejahres haben Kandidaten Zeit, sich um zu bewerben. Wichtigstes Kriterium neben dem „einigermaßen guten Zeugnis“ ist nachgewiesenes soziales Engagement. „Da sind absolut tolle Bewerbungen dabei. So was Gutes habe ich in meiner Berufslaufbahn nicht immer zu sehen bekommen“, sagt Stein.
Bis zu seiner Pensionierung 1995 war er erster Vorsitzender Mitleitender des Devisenhandels Deutsche Bank. Zusammen mit seinem Nachbarn, dem 2002 pensionierten Rechtsanwalt Erhard Tönjes, jetzt zweiter Vorstandsvorsitzender, hatte er sich an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf für Alte Geschichte immatrikuliert. „Aber das kann’s doch noch nicht gewesen sein“, fanden beide und beschlossen, sich für die schwächsten der Gesellschaft einzusetzen. „So entstand die Idee zur Jugendstiftung.“
Die Ehefrauen Gisela Tönjes und Elisabeth Stein waren zunächst skeptisch: „Woher soll das Geld für eure Vorhaben kommen?“ Aber die Stiftung entwickelte sich rasant. Mit 50 000 Euro Stiftungskapital gegründet, liegt der Betrag inzwischen bei 245 490 Euro. Den größten Anteil (110 000 Euro) machen Spenden aus. 50 regelmäßige Spender gibt es, einmal jährlich werden Freunde und Bekannte angeschrieben.“ Der Verzicht auf Geschenke zu runden Geburtstagen oder anderen Anlässen versteht sich für die beiden von selbst.
Die Jugendstiftung bedachte 2014 den Sozialdienst Katholischer Männer und Frauen (SKMF) für ein Anti-Gewalt-Trainingsprogramm sowie das Konzept „Zündstoff — die zweite Chance“. „Über einen Arbeitskreis in Alt-Erkrath, organisiert vom Jugend- und Sozialamt, kamen wir mit dem SKFM in Kontakt“, erinnert sich Stein. Für eine bessere Vernetzung verschiedener Einrichtungen wurde vor vier Jahren übrigens die Anschubfinanzierung für den Jugendreferenten geleistet.
Nachhaltigkeit ist bei allen Förderungen immer ein Thema. Damit die Gymnasiasten der Rudergemeinschaft eine zweite Trainingshütte bauen können, erhalten sie so wie die Kinder der Johannesschule für deren Hochbeete eine kräftige Finanzspritze.
Für die mobile Theaterinszenierung „Ich Komma Saufen“, einem Klassenzimmerstück für Teenager ab 14 Jahren über die als „Komatrinken“ beschriebene Problematik, fanden sich dagegen keine Schulen. „Aber das kann ja noch werden“, ebenso wie „Klasse 2000“, einem sich in allen Bereichen mit dem Thema „Gesundheit“ befassenden Rundum-Paket für Grundschüler. „Das kriegen wir auch noch unter“, sind Stein und Tönjes zuversichtlich.
Mit der Bilanz des Jahres sind die zwei „sehr zufrieden“ und für das kommende Jahr haben sie sich einiges vorgenommen.