Brauchtum in Erkrath Lema II. und Raya I. neues Kinderprinzenpaar
Erkrath · Familienfest, Anziehungspunkt für Nachtschwärmer und Feierfreudige: Das Sommerfest Erkrath feierte Premiere und begeisterte seine Besucher.
Gelungene Premiere für das Sommerfest in Erkrath: Am Freitag, Samstag und Sonntag feierten hunderte Menschen. Für die Veranstalter, die Große Erkrather KG und Lumi Event, hat es sich ausgezahlt, viele namhafte Bands und Alleinunterhalter zu verpflichten. Das Drumherum wurde zum Teil in Eigenregie gestemmt, da viele Vereine, die sich sonst gerne an Stadtfesten beteiligen, unter Personalmangel leiden. Die Fahne hoch hielten die Fußballvereine SSV Erkrath und SC Unterbach, die erstmals gemeinsam einen Stand betrieben. Für die Stadtchronik bedeutsam war die Vorstellung des neuen Kinderprinzenpaares: Da es in dieser Karnevalssession bislang kein erwachsenes Paar geben wird, repräsentieren Lema und Raya die Stadt alleine.
Udo Wolffram verabschiedete den letzten Musik-Act und witzelte mit „ToBi die Partyrakete“ aus Wuppertal, dass die Schwebebahn nun bis nach Erkrath verlängert werden müsse. „Wenn sie denn mal fährt“, gab Tobi zu bedenken. Dann war es Zeit für „Karneval im Sommer“. Zur 80er-Jahre Hymne „Like Ice In The Sunshine“ marschierten und tänzelten die Tanzgarden Hoppedötze Minis und Maxis ins Stadion. Sommerlich gekleidet statt in den Funkenmariechen-Uniformen, zeigten sie erstmals einen gemeinsamen Showtanz. Obwohl es am frühen Nachmittag noch nicht besonders voll war, klangen Applaus und Jubel schon ganz ordentlich. „Ich weiß, die sind jetzt hypernervös, die zwei – oder vielleicht auch alle vier“, mutmaßte Udo Wolffram, bevor die neuen Kinderprinzen ihre Identität preisgaben. Zusammen mit ihren Adjutanten und dem Betreuerteam kamen Lema und Raya auf die Bühne und wischten ihre Nervosität mit einem souveränen Auftritt weg.
Karnevalsprinzessinnen
sind leichter zu finden als Prinzen
Lema ist nach 2022/23 zum zweiten Mal Kinderprinz. „Weil es mir so viel Spaß gemacht hat, dachte ich mir, ich häng noch ein Jahr dran“, verkündete der 13-Jährige. Wahr ist aber auch, dass Jungen für dieses Amt schwerer zu finden sind als Mädchen, wie die Betreuerinnen Marion Güde und Jennifer Wolffram verraten. Bei den Hoppedötzen möchten einige Mädels Prinzessin werden. So wie Raya, die sich diesen Traum in diesem Jahr erfüllen kann. Die Zwölfjährige tanzt seit sechs Jahren bei den Hoppedötzen und folgt auf Hannah I. aus Mettmann, die wie Lema zweimal in Folge Prinzessin war. Ein bisschen verschachtelt alles: Hannah I. wurde Prinzessin in Erkrath, da es so etwas in Mettmann nicht gab. Im zweiten Jahr suchte sie unter ihren Klassenkameraden am Heine-Gymnasium einen neuen Prinzen. „Da hab ich halt ‚ja‘ gesagt“, so Lema. Der neue Adjutant Leon und die neue Hofdame Leona stehen schon jetzt als Prinzenpaar der übernächsten Session fest. Das haben die Eltern so „ausgehandelt“, weil Leon und Leona noch jung sind (10), aber Lema und Raya bald zu alt wären.
Lema spielt Volleyball, tanzt Hip-Hop, und spielt Klavier, Geige und Schlagzeug. Raya, die aus Hochdahl stammt, tanzt außer bei den Hoppedötzen Maxis noch beim TSV Hochdahl Jazz und Modern Dance und spielt Tennis beim Tennisverein Grün-Weiß. Zum Karneval sei sie über ihren Vater gekommen, der unter anderem einer der Sponsoren des Sommerfestes war.
Ein eigenes Motto haben die beiden auch: „Spieglein Spieglein an der Wand, wer ist das schönste Kinderprinzenpaar im Land“ wird auf ihren Orden und auf dem Wagen der Großen Erkrather beim Umzug 2024 stehen. „Ich wollte etwas mit Disney“, erklärt Raya. Udo Wolffram ist sich bereits sicher: „Es wird eine tolle Session“.
Los geht es am 11.11. um 14:11 Uhr mit dem Hoppeditz-Erwachen unter der Markthalle. Die Prinzenkürung findet am 18. November beim Ordensfest in der Realschule Erkrath statt. Mittlerweile ist auch der nächste Musik-Act mit seinem Auftritt fertig: „Dä Jung us em Levve“ (Dietmar Karnott) hat die Bühne gerockt. Karnott kündigt eine Überraschung an: Udo Wolffram soll sein eigenes Lied bekommen. „Am 18. könnt ihr Polonaise machen, datt geht richtig ab“, verspricht der Künstler.