Kürung der Hildener Prinzenpaare Tollitäten sind „bereit für die jecke Zeit“
Hilden · Eine Woche nach dem offiziellen Karnevalsauftakt starteten am Samstag auch die Prinzenpaare in die Session. Vor rund 320 Gästen wurden Prinzessin Hildania Manuela I. und Prinz Hildanus Aljoscha I. in der Stadthalle gekürt.
Eigentlich hatten Aljoscha und Manuela Klose gar nicht geplant, das diesjährige Hildener Prinzenpaar zu werden. Die Idee sei entstanden, als sich in der Stadt monatelang weder Prinz noch Prinzessin finden ließ. „Als wir durch die Medien erfahren haben, dass das CCH ein Prinzenpaar sucht, saßen wir auf der Couch. Da habe ich das Handy geschnappt und geschrieben: Wenn es keiner macht, machen wir es“, berichtet Seine Tollität Prinz Aljoscha.
Mit ihrer Kürung lösten sie jetzt Prinz HP und Prinzessin Steffi als Prinzenpaar ab. Die beiden blickten auf eine erfolgreiche Session zurück: „Dankeschön an das Publikum. Wir hatten so viel Spaß“, verabschiedete sich der ehemalige Prinz von seinem Amt.
Auf dem Programm standen neben der Kürung auch Auftritte von mehreren Tanzgarden. Für stürmischen Applaus sorgte der Auftritt der CCH-Flöhe. Im neuen Ornat führten sie gleich mehrere Tänze vor. „Es sind einige schon über elf Jahre dabei, das muss man sich mal vorstellen“, betonte der Bühnenmoderator und Vorsitzende des Carnevals Comitees Hilden (CCH), Stefan Schlebusch. Für ihn war die Kürung ein besonderer Abend: Seine Tochter Patrizia (10) ist die Kinderprinzessin der Session. Gemeinsam mit Kinderprinz Hildanus Marcel (11), Hofdame Anni (12) und Adjutant Malte (10) wurde sie von den Karnevalisten in ihr neues Amt gehoben. „Mit uns geht es richtig los, darauf könnt ihr wetten. Der Bürgermeister kann lange Urlaub machen, denn der Karneval lässt es richtig krachen“, gab der Kinderprinz den Erwachsenen einen Ausblick auf die Session. Im Gepäck hatten die jungen Hoheiten eine besondere Proklamation: „Wir wünschen uns für jetzt und die Zukunft viel Musik anstelle von so viel Krieg.“
Zu der Prinzenkürung war auch Bürgermeister Claus Pommer gekommen. Er durfte die Prinzenpaare „krönen“. Im Anschluss wurden ihm gleich mehrere Orden verliehen. In seinen gereimten Reden wurde es auch politisch: „Krankenhäuser gehen vom Netz. Gewinne machen ist Gesetz. Die Kirche macht ‘nen schlanken Fuß. Von Woelki gibt’s ‘nen schönen Gruß. Die Krankenhäuser, ich bin kein Held, die machen Arbeit, kosten Geld. Und Lauterbach scheint ahnungslos, die Stimmung ist bei ihm famos.“
Im Vordergrund des Abends standen allerdings die karnevalistischen Hoheiten. Das große Prinzenpaar hatte sich für die Veranstaltung einiges einfallen lassen: „Madame Gendarm“ mit stilechter Unform, Blaulicht auf dem Helm und durchdringenden Pfiffen aus der Trillerpfeife trat gleich mehrmals auf. Sie war eine Anspielung auf die große Frankreich-Liebe von Manuela und Aljoscha Klose. Ihren Urlaub verbringen die beiden jedes Jahr in Südfrankreich. Dort kümmern sie sich um herrenlose Straßenkatzen, die auch auf den Sessionsorden abgebildet sind. Das Ornat der Tollitäten ziert der glitzernde Umriss Frankreichs. Hoppedine Mareike Schlebusch freute sich über die gute Laune der vielen Karnevalisten: „Es ist sehr stimmungsvoll. Beim Hoppeditz-Erwachen waren auch schon viele Leute. Alle freuen sich, wieder Karneval zu feiern.“
Der Bürgermeister hat schon
den Rathaus-Sturm im Blick
Mit der Prinzenkürung ist der Karneval endgültig in die neue Session gestartet. Viele Termine warten in den nächsten Monaten auf die Narren. Bürgermeister Claus Pommer hat den Rathaus-Sturm am 8. Februar im Blick: „Der Weg zum Schlüssel, der wird lang. Voll Hindernissen und auch Fallen, auf dem Weg in die heiligen Hallen. Wer die Herrschaft will erringen, muss die Rathaus-Pfeifen erst bezwingen“, kündigte er an. Doch an das im Februar nahende Ende der Session mochte bei der Prinzenkürung noch keines der Prinzenpaare denken.