Lokschuppen: Vorweihnachtliche Stimmung an den Gleisen

Hochdahl. „Einen tollen Schuppen haben wir hier.“ Udo Kampschulte, Vorsitzender des Hochdahler Eisenbahn- und Heimatmuseumsvereins, blickt sich im Lokschuppen am Ziegeleiweg um und ist rundum zufrieden mit dem mittlerweile zwölften Weihnachtsmarkt, den sein Verein hier ausrichtet.

Weil die Weihnachtsmärkte in den Städten der Umgebung für ihn oft „kein Flair, keine passende Atmosphäre“ vermitteln konnten, hat Kampschulte seinerzeit den Weihnachtsmarkt im Lokschuppen ins Leben gerufen.

Und der Erfolg gibt ihm Recht: Hier ist es warm, hier ist es trocken, es herrscht eine heimelige Stimmung. „Sie müssten einmal morgens hier sein, wenn die tiefstehende Sonne durch die Butzenfenster scheint — herrlich“, schwärmt Mitorganisatorin Vera Slangen.

Hochwertiges, aber rein hobbymäßig betriebenes Kunsthandwerk, nur das kommt bei Slangen und Kampschulte ins Haus. Aus zahlreichen Händleranfragen haben sie eine ansprechende Mischung zusammengestellt: Glaskunst und Schmuck, Schals und warme Kleidung, Krippen und Vogelhäuser, alles ansprechend und stilvoll präsentiert. Bücher und CDs mit weihnachtlichen Geschichten und edle Marmeladen runden das Angebot ab.

Echte „Fressstände“ sucht der Besucher im Lokschuppen zwar vergeblich, verhungern braucht aber niemand: Wurst vom Grill und Bratkartoffeln gibt es draußen vor dem Schuppen. In einem historischen Waggon herrscht Hochbetrieb im Café — 40 Torten werden am Ende umgesetzt worden sein. Robusteren Naturen empfiehlt Kampschulte seinen original finnischen Glühwein: „Mit Johannisbeeren und Wodka — der hat es in sich!“

Schnaps für die Erwachsenen, Geschenke für die Jüngeren: Am frühen Nachmittag erscheint der Nikolaus. Den Umgang mit Menschen — auch den ganz jungen — ist Klaus Hopmann gewöhnt: Für jedes Kind, das ihm ein Bild malt, hat der mittlerweile pensionierte Personalleiter ein kleines Geschenk dabei — „und sei das Bild auch noch so krakelig.“

Die besondere Atmosphäre im Hochdahler Lokschuppen wissen auch die Händler zu schätzen. Etwa die Hälfte von ihnen hat schon ihr Kommen für 2012 zugesagt.

Weitere Zusagen erwartet Kampschulte zu Beginn des neuen Jahres, so dass er und Slangen auf eine volle Liste blicken können, wenn im nächsten September wieder die Vorbereitungen beginnen.