Mann soll Prostituierte vergewaltigt haben
Die Staatsanwaltschaft wirft einem Hamburger vor, eine Frau in Erkrath missbraucht zu haben.
Die Vorwürfe lauten auf Raub, Körperverletzung und Vergewaltigung im Umfeld eines Erkrather Saunaclubs, der Strafprozess allerdings vor dem Landgericht Wuppertal gegen einen 23-jährigen Hamburger stockt: Das mutmaßliche Opfer (22) fehlte zu den ersten beiden Sitzungstagen im Zeugenstand.
Der Angeklagte, mutmaßlich aus der Rotlicht-Szene, nach Informationen unserer Zeitung durchaus polizei- und gerichtsbekannt in Hamburg, sitzt in Untersuchungshaft und schweigt zu den Vorfällen von Anfang Januar. Laut Anklage hat er sich in seinem Auto schwer an der jungen Frau vergangen, die sich wohl nicht weiter für ihn prostituieren wollte. 1000 Euro Bargeld soll er ihr abgenommen haben, womöglich als Ablöse.
Die 22-Jährige soll kurzzeitig in einem Frauenhaus im Kreis Mettmann gewohnt haben. Diese Woche meldete sich eine ihrer Freundinnen telefonisch aus Köln. Zehn Minuten vor der jüngsten Sitzung richtete sie dem Gericht in Wuppertal allerdings aus, dass die Zeugin erkrankt sei. Überhaupt könne die Geschädigte nicht vor dem Richter aussagen, wenn der Angeklagte im Saal sei. Die psychischen Belastungen seien einfach zu groß. Der Staatsanwalt empfahl dem Gericht, der Frau auf Landeskosten einen Anwalt zu stellen. Die Richter werden darüber später entscheiden.
Bislang sagten zunächst Polizisten aus, die den Angeklagten in der Tatnacht festgenommen hatten — an der Georg-Büchner-Straße in Unterfeldhaus, wenige Hundert Meter vom mutmaßlichen Tatort entfernt. Es hatte eine Fahndung nach seinem Auto gegeben, zunächst wegen eines Hinweises auf Freiheitsberaubung. Der Angeklagte sei ruhig gewesen, beschrieben die Beamten.
Bei ihm fanden die Ermittler 1000 Euro in Bar — auffällige Kampfspuren habe es laut Aussage der Beamten im Auto aber nicht gegeben.