Nach Hornissenstichen außer Lebensgefahr
Erkrather (59) hatte am Unterbacher See einen allergischen Schock erlitten.
Unterbach. Glück im Unglück hatte am Sonntagnachmittag ein 59-jähriger Erkrather. Er war am Unterbacher See von Hornissen angegriffen und lebensgefährlich verletzt worden.
„Mittlerweile ist er in einem stabilen Zustand“, sagte am Montag der Pressesprecher der Düsseldorfer Feuerwehr, Frank Heuser. „Bis er sich erholt hat, wird es aber noch ein paar Tage dauern.“
Der 59-Jährige, der viermal in den Kopf gestochen wurde, hatte einen anaphylaktischen Schock erlitten und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Warum der Mann an dem Wanderweg, der am Nordstrand entlang führt, von den als friedfertig angesehenen Insekten angegriffen wurde, ist unklar. Heuser: „Ob sie sich bedroht fühlten oder was auch immer — wir wissen es nicht.“
Dass dem Erkrather so schnell geholfen werden konnte, hatte er einem glücklichen Zufall zu verdanken. „Unsere Leute waren nicht wegen des verletzten Mannes zum Nordstrand gerufen worden“, erklärte Heuser, „sondern weil sie ein soeben entdecktes Hornissennest absperren sollten.“ Dabei seien die Einsatzkräfte auf den am Boden liegenden Erkrather gestoßen. „Er muss die Stiche kurz zuvor erlitten haben.“
„Ich gehe davon aus, dass das Nest umgesiedelt wird“, sagte gestern der Pressesprecher der Unteren Landschaftsbehörde, Volker Paulat. „Hornissen stehen unter Naturschutz, und demnach können sie und ihre Nester nicht einfach beseitigt werden.“
Dass die im Vergleich zu Bienen und Wespen doppelt so großen Insekten Menschen angreifen, kommt laut Paulat äußerst selten vor. „Meist meiden sie Menschen sogar. Schließlich ernähren sie sich von anderen Insekten und stehen nicht auf Marmeladenkuchen oder Schokobrötchen.“
Tobias Krause vom Gartenamt der Unteren Landschaftsbehörde geht davon aus, dass das Nest einfach eine Größe erreicht hat, die das Verhalten der Tiere verändert. „400 Hornissen haben andere und größere Flugwege als gerade mal 100 Tiere“, so Krause. „Und auch die Abstecher zum Wasser werden zwangsläufig mehr.“ Von daher sei es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Wege der Hornissen und der Spaziergänger kreuzen.
Was die Stiche angeht, betonte der Fachmann, dass sie nicht giftiger seien als die von Bienen oder Wespen. „Allerdings ist die Giftmenge größer, und der Einstich geht tiefer.“ Dennoch sei es jetzt falsch, in Panik zu verfallen und Hornissen zu verdammen. Krause: „Die Gefahr, von einer Biene gestochen zu werden und einen allergischen Schock zu erleiden, ist wesentlich größer.“