S-Bahn-Stationen: Dauerlicht aus Sicherheitsgründen
Bahnsprecher Udo Kampschulte erklärt, warum die Lampen an den S-Bahn-Stationen auch tagsüber leuchten.
Erkrath. Jede Menge Geld aus dem Konjunkturpaket hat die Deutsche Bahn in die Modernisierung und Sanierung ihrer Bahnhöfe investiert. Darunter auch in die Beleuchtung, die weniger Energie fressen und daher Kosten sparen soll. „Warum aber brennen dann an sämtlichen Erkrather S-Bahnhöfen die Lampen — und zwar ununterbrochen, selbst am helllichten Tag?“, fragt ein WZ-Leser.
Nahezu täglich pendelt er zwischen Hilden und Erkrath, „und seit kurzem fällt mir dieses Phänomen immer wieder auf. Mit Sparen kann das doch nur wenig zu tun haben“.
„Hat es in gewisser Seite doch“, entgegnet Udo Kampschulte, Pressesprecher der Deutschen Bahn und Chef des Heimat- und Eisenbahnmuseums Lokschuppen in Hochdahl.
Demnach sind NRW-weit alle Bahnhöfe vor einigen Wochen mit energetischen Lichtern samt Schaltanlagen ausgestattet worden — einschließlich der Stationen in Alt-Erkrath, Millrath und Hochdahl. „Das Problem ist nur, dass die Schaltanlagen, die den An- und Aus-Modus regulieren, zwar installiert, aber noch nicht offiziell abgenommen worden sind“, so Kampschulte. Und solange das nicht passiert sei, blieben die Lichter einfach an.
„Das hat einen einfachen Grund“, erklärt der Bahnsprecher. „So lange sie nicht auf Herz und Nieren geprüft und für in Ordnung befunden werden, wissen wir nicht, was passiert, wenn wir sie tagsüber einfach ausschalten. Gehen sie abends dann automatisch wieder an, oder bleiben sie dunkel?“
Das, so Kampschulte, könne erst durch die Abnahme der neuen Beleuchtungskörper festgestellt werden. „Und das Risiko, dass sie plötzlich in den Nachtstunden ihren Dienst quittieren, ist uns allein aus Sicherheitsgründen zu groß.“
Natürlich sei das vor dem Hintergrund des Sparziels ein paradoxer Zustand, „der sich unterm Strich aber rechnet. Schließlich kommt die Effizienz der neuen Lampen erst im Laufe der nächsten Jahre zum Tragen.“