Jazzsommer nahe am Herbst
Rechtzeitig zum Auftakt der Traditionsveranstaltung beruhigte sich das Wetter — und 500 Besucher waren begeistert.
Hochdahl. Um ein Haar hätte der Erkrather Jazzsommer umbenannt werden müssen: Das unbeständige Wetter der vergangenen Tage ließ eher an einen Jazzherbst denken. Doch pünktlich zum Eröffnungskonzert am Sonntagmittag verzogen sich die Wolken doch noch und bescherten den rund 500 Besuchern im und um den alten Hochdahler Lokschuppen einen strahlend sonnigen Tag.
In dem alten Gebäude befindet sich eigentlich das von dem eigens dafür gegründeten Verein betriebene Eisenbahn- und Heimatmuseum, doch für Veranstaltungen wie den Jazzsommer wird die Halle vermietet und bietet dann ein einzigartiges Ambiente. Dort erlebt der Besucher eine ideale Mischung aus Nostalgie und Moderne, neben farbenfrohen, modernen Gemälden hängen alte Signalschilder und historische Eisenbahneruniformen. Ein gelungenes Stück Strukturwandel.
Durch die riesigen Bogenfenster dringt warmes Sonnenlicht ins Innere, Bierbänke und Stehtische bieten Platz für 400 Gäste. „Mehr sind für das Gebäude nicht zugelassen, daher freuen wir uns natürlich besonders über das gute Wetter“, sagt Nicole Pauli vom Kulturamt.
Da viele der Besucher ohnehin lieber im Freien die Sonne genießen wollen, muss niemand nach Hause geschickt werden. „Wir sind mit dem Auftakt sehr zufrieden, es sind in etwa so viele Besucher da wie in den vergangenen Jahren“, ergänzt Pauli.
Den musikalischen Startschuss für die mittlerweile 14. Ausgabe der Konzertreihe gaben die „Original Dixie Friends Krombach“. Locker leicht spielen die nicht mehr ganz jungen Herren sich durch Klassiker und Standards, und das völlig zurückgelehnt. Die Solisten setzen sich zwischen ihren Einsätzen hin, oder unterhalten sich leise, alles wirkt entspannt und improvisiert, klingt aber lupenrein professionell.
Diese zwanglose Stimmung greift nach dem Publikum: „Das ist die ideale Musik für so einen Tag“, sagt Klaus Bromberg, der jedes Jahr zum Jazzsommer kommt. „Das Ambiente ist einfach unschlagbar, Jazz und Eisenbahn-Feeling auf einmal“, sagt der Rentner aus Wuppertal. Dem mag sein Sitznachbar Achim Henken zustimmen: „Tolle Musik und eine tolle Stimmung. Und vor allem ist die Musik nicht so laut. Man kann noch in Ruhe klönen.“
Aber nicht nur im Lokschuppen ist die Stimmung bestens, auch im Biergarten hinter dem Lokschuppen mit gewohnt gekonnter Bewirtung und reichhaltigem Angebot genießen die Besucher den Tag in vollen Zügen. „Der Jazzsommer gehört einfach zu Hochdahl dazu. Den verpassen wir nie“, sagt Ingrid Kowalczik.