Sanierung mit Perspektive
Die Wohnungsbaugenossenschaft modernisiert zurzeit ihre Gebäude an der Morper Allee und an der Schlüterstraße.
Erkrath. Neue Wege ohne Stolperkanten, frisches Grün vor der Haustür — dies sind die von der Straße sichtbaren Zeichen einer ausgiebigen Sanierung. Die Wohnungsbaugenossenschaft (WBG) Erkrath investiert in ihre Häuser.
„An der Morper Allee und Freiheitstraße ist die Kanalsanierung abgeschlossen“, sagt WBG-Geschäftsführer Hans-Erich Hungenberg. Die Wege würden neu angelegt: „Barrierefreies Wohnen ist ein Markt“, sagt Hungenberg. Immer mehr ältere Mieter lebten in den Häusern. An der Falkenstraße könne man sehen, wie es aussehen wird, wenn Um- und Ausbau abgeschlossen sind.
Für die Arbeit an den Kanälen sei nicht allein die gesetzliche Prüfung zur Dichtheit der Kanäle Auslöser gewesen, sagt der 61-jährige Immobilienkaufmann: „Wir haben oft den Kanalreiniger da.“ Die vor 1965 verlegten Rohre verstopften schnell. Wurzeln seien hineingewachsen, Muffen hätten sich gegeneinander verschoben: „Das ist jetzt praktisch eine Neuinstallation.“
Eine Erleichterung soll es für die Mieter im Bezug auf den Müll geben. Bislang lagern die Tonnen in den Kellern der WBG-Häuser — jeweils eine eigene für jeden Haushalt. „Im Sommer gibt das eine Geruchsbelästigung“, sagt Hungenberg. Jetzt würden außerhalb der Häuser Müllplätze angelegt. Die Tonnen lassen sich so leichter herausrollen.
An der Schlüterstraße 5 bis 9 — dort ist auch das Büro der Genossenschaft — soll in den kommenden Tagen das Gerüst verschwinden: Die Fassade wurde neu gedämmt. Die Häuser im weiteren Verlauf der Straße sollen anschließend saniert werden.
Im vergangenen Jahr war es das Doppelhochhaus am Kalkumer Feld 27, dessen Energiebedarf für einen Millionen-Euro-Betrag reduziert wurde: Dämmplatten, Deckenisolierungen und Glasverkleidungen für die Balkone wurden eingebaut, Rampen an Treppen installiert.
Einzelne Wohnungen modernisiert die Genossenschaft Zug um Zug, wenn die Mieter wechseln. „Die Arbeiten dauern bis zu fünf Wochen. Das wollen wir den Mietern nicht zumuten“, sagt Hungenberg. Die Elektroleitungen gelte es zu modernisieren, Bäder neu zu fliesen. In einigen Fällen würden Böden herausgerissen und neu verlegt, Etagenheizungen eingebaut. Nachteil für die neuen Mieter: D ie Genossenschaft verlangt höhere Mieten. „Die Investitionen müssen sich rechnen. Wir versuchen aber, unter dem Mietspiegel zu bleiben“, sagt der Geschäftsführer.
Schwerpunkt bleibe die Sanierung des Bestandes: „Neubau machen wir nicht“, sagt Hungenberg: „Es ist schwierig, geeignete Grundstücke in Erkrath zu finden.“ Projekte wie Pose Marré würden für Genossenschaftsmieter zu teuer. Auf eine Kaltmiete von acht oder neun Euro schätze er die als Eigentumswohnungen vermarkteten Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen Edelstahlwerks. Das sei doppelt so teuer wie der WBG-Durchschnitt.