Post stellt Briefe verspätet zu
Rund um den Kirchberg warten verärgerte Anwohner lange auf ihre Briefe.
Hochdahl. „Das ist richtig. Normalerweise sollten die Briefe innerhalb eines Werktages zugestellt werden“, sagt Mandy Jann vom Service-Team der Deutschen Post in Bonn. „Aber eine Laufzeitgarantie können wir nicht geben.“ Es gäbe immer wieder Unwägbarkeiten wie beispielsweise Wetterbedingungen oder Krankheitsfälle.
Mandy Jann bezieht sich damit auf die Beschwerden von Meinolf Franke aus Trills, der sich über eine „wiederholte Verschleppung der Postzustellung“ rund um den Kirchberg ärgert.
„Seit etwa einer Woche fand hier keine Postzustellung mehr statt“, klagt der Mann in einer Mail an die WZ. Erst am Montag sei durch eine Aushilfszustellerin die bis dahin liegengebliebene Post verteilt worden. „Da war ein Brief dabei, der bereits am 23. Oktober abgestempelt worden ist.“
„Ja, das ist wirklich ärgerlich“, sagt Antonio Kuss und bestätigt die Aussage von Meinolf Franke. „So wartete mein Sohn kürzlich auf dringend benötigte Vertragsunterlagen, die erst mit einer Woche Verspätung ankamen.“
Alles andere als glücklich ist auch Horst Buxhofer. „Vergangenen Freitag gab es keine Post und vergangenen Samstag auch nicht“, schimpft er. Was ihn besonders ärgert, ist, dass ständig neue Zusteller in der Siedlung unterwegs sind. „Sie glauben ja nicht, wie viele Gesichter Sie hier in Postuniform sehen.“ Es sei zwar schön und gut, dass die Post Aushilfskräfte einsetze — aber eben verspätet, sagt Franke. „Und was ist, wenn wichtige Briefe darunter sind, deren Beantwortung Fristen beinhalten?“
Im konkreten Fall waren offensichtlich gleich acht Krankmeldungen dafür verantwortlich, sagt der Trillser. „Das hat mir die Aushilfszustellerin zumindest gesagt.“ Aus diesem Grund sei die Post im Verteilzentrum an der Gruitener Straße seit Tagen unbearbeitet geblieben.
Trotz allen Verständnisses bleibt Franke bei seiner Meinung. Schließlich sei es nicht das erste Mal, dass Post liegen geblieben sei. „2010 hat es das bei uns am Kirchberg schon mal gegeben“, so Franke. „Nach einem tagelang leeren Briefkasten bekam ich dann elf Briefe auf einmal.“
Damals reagierte das Unternehmen in Form eines Entschuldigungsschreibens an Franke, in dem es hieß: „Sie sind mit der Arbeitsweise und dem Verhalten unseres Mitarbeiters nicht zufrieden — das verstehen wir ... Deshalb danken wir Ihnen, dass Sie uns Ihre Erfahrungen so ausführlich geschildert haben, und bitten Sie für den Ärger, den Ihnen unser Mitarbeiter verursacht hat, um Entschuldigung.“
Im Postverteilzentrum, von dem aus die Sendungen für Trills ausgetragen werden, war am Freitag um 11 Uhr übrigens weit und breit kein Mensch zu sehen. „Die sind alle unterwegs“, sagte ein Mitarbeiter einer benachbarten Firma.
Post-Sprecher Dieter Pietruck bestätigt auf Nachfrage den hohen Krankenstand in Hochdahl und damit verbundene Personalwechsel. Aber aus den Einsatzplänen sei eindeutig ersichtlich, dass der Bezirk täglich besetzt gewesen sei. „Dass es aufgrund dieser Wechsel die eine oder andere verspätete Auslieferung gibt, bleibt nicht aus“, so Pietruck. „Aber nicht eine Woche — das kann ich mir echt nicht vorstellen.“