Postwirtschaft macht wieder zu
Die vor einem halben Jahr eröffnete Traditionsgastronomie an der Bahnstraße ist wieder geschlossen.
Erkrath. Nach acht Monaten ist die Postwirtschaft seit Montag wieder geschlossen. Das bestätigte Bernd Kretzer, Leiter der Marketingabteilung der Frankenheim Brauerei, die für die Vermietung des Lokals zuständig ist. „Auch für uns hat sich das Ende dort sehr überraschend vollzogen“, sagt Kretzer. Gerüchte über eine Schließung waren in Erkrath allerdings schon vor Wochen im Umlauf. Kretzer nennt die Gründer des letzten Pächters Peter-Michael Halcour vom Brauereiausschank Goldener Ring in Düsseldorf für seinen Fortgang: Er habe nach einem guten Start im Februar einen stetigen Negativtrend verzeichnet.
Nachdem es auch für Weihnachten keinerlei Vorbestellungen gegeben habe, habe Halcour die Reißleine gezogen. Das heißt für Frankenheim: Man ist wieder auf der Suche und hofft „zeitnah auf einen Nachfolger“.
Ein Blick zurück: Nach einem dreiviertel Jahr intensiver Suche und mehreren Absagen von Interessenten war es der Frankenheim Brauerei im Februar dieses Jahres endlich gelungen, Halcour als „renommierten Pächter“ zu gewinnen. „Die Lage ist fantastisch. Wir haben die gute Stube Erkraths erwischt“, hatte Halcour damals noch euphorisch erklärt. Nicht nur die Toiletten der Gastronomie wurden gründlich saniert. Auch die Küche war generalüberholt, alles gestrichen, und der hintere Saal mit nostalgischen Lampen ausgestattet worden.
Die neue Postwirtschaft wollte die Erkrather mit regionalen Leckereien locken: Himmel und Äd, Haxe, Brauhauspfanne und Leberkäs, aber auch Düsseldorfer Senfrostbraten und für die Jugend Nudeln und Salate, so Halcour. Der Name des Brauhauses wurde in „Frankenheim Brauereiausschank in der Postwirtschaft“ geändert. Offenbar haben all diese Angebote nicht gezogen. Es sieht aus, als wäre der vergangene Samstag der vorläufig letzte Tag der Postwirtschaft gewesen.
Mittlerweile fällt es schwer, in Alt-Erkrath einen Kaffee oder ein Bierchen in gemütlicher Atmosphäre zu trinken. Vor allem auch die Schließung des Café Kaiser im vergangenen Jahr war für Alt Erkrath ein herber Verlust. Zumal die wunderbare Außengastronomie unter alten Kastanien weggefallen ist. Auch hier hatte sich der Eigentümer Gert Lahnstein intensiv darum bemüht, einen Pächter zu finden, der die Gastronomie übernehmen sollte. Doch diese Suche blieb glücklos.
Bleibt die Hoffnung auf die „Nobel-Gastronomie“, die 2015 an der Düssel auf dem Gelände von Pose Marré eröffnet werden soll.