Tempo 30 sorgt für Diskussionen
Der Wirtschaftskreis kritisiert das Vorhaben der Politik.
Erkrath. Auf heftige Ablehnung stoßen beim Wirtschaftskreis Erkrath neue Tempo-30-Zonen. „Erkrath ist eine Mittelstadt mit 45 000 Einwohnern an der Stadtgrenze zu Düsseldorf, die viele Gewerbebetriebe mit tausenden von Arbeitsplätzen beheimatet. Erkrath wird täglich von vielen Tausend Pendlern durchfahren“, sagt der Vorsitzende des Wirtschaftskreises, Wido Weyer.
Jetzt plane die Politik unter dem Stichwort „Lärmschutz“ Hauptverbindungsstraßen, die für den reibungslosen Verkehrsfluss unabdingbar seien, mit Tempo 30 Zonen auszustatten. „Selbst dort, wo Gutachten bestätigen, dass es keine Notwendigkeit für die Einführung weiterer Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt, soll nach Meinung einiger Lokalpolitiker Tempo 30 verhängt werden“, sagt Weyer.
Der Wirtschaftskreis ist der Überzeugung: Tempo 30 in Wohngebieten ja, aber keine weiteren Störungen des Verkehrsflusses auf den Verbindungsstraßen.
Angesichts der prekären Finanzlage der Stadt sollte dies mit Augenmaß in einem Gesamtkonzept erfolgen. In einigen Straßen werde jetzt mit viel Geld lärmschonender Asphalt verlegt. „Und dann? Die Stadt lässt gerade ein Radverkehrskonzept erstellen. Wir befürchten, dass dieser neue Asphalt in einigen Jahren — bei Umsetzung des Radverkehrskonzeptes— wieder aufgebrochen wird, um dann Radspuren zu erstellen. In Erkraths Politik gibt es zu viel Ideologie, zu wenig Strategie - bis das Geld alle ist“, warnt der Wirtschaftskreis.
Deshalb seine eindringliche Bitte an die Politiker: „Erst gesamtheitlich planen, dann die Finanzierung sichern und mit Baumaßnahmen beginnen. Keine populistischen Schnellschüsse als Entgegenkommen an einige wenige Anwohner.“ ik