Neue Urnen-Grabstellen in Erkrath
Mit der Bestattungsform soll dem Wunsch der Bürger nach günstigen Gräbern nachgekommen werden.
Erkrath. Die Bestattungskultur ist im Wandel begriffen. Der Trend geht zum Urnengrab, weil es billiger und pflegeleichter ist. Auch die Stadt Erkrath wird ab kommendem Jahr auf dem Friedhof Kreuzstraße und dem Parkfriedhof Neandertal verkleinerte Urnenwahlgräber anbieten. Sie werden 80 mal 80 Zentimeter große sein. Zehn bis 15 neue Grabstellen werden pro Friedhof eingerichtet.
Damit will die Verwaltung die Akzeptanz der Urnengräber testen. Sollte die Nachfrage groß sein, könnten entsprechende Gräber auch auf dem Friedhof am Neanderweg angelegt werden. Nicht außer Acht gelassen werden darf, dass sich durch den Trend zu vergleichsweise preiswerten Grabstätten die Friedhofsgebühren für konventionelle Bestattungen erhöhen könnten.
Die Verwaltung rechnet mit 20 000 Euro weniger an Gebühreneinnahmen, während die Kosten für Unterhalt und Bewirtschaftung der Friedhöfe weiter bestehen oder sogar steigen. Die Fraktionen im Hauptausschuss begrüßten dennoch diese Neuerung, die dem Wunsch der Bürger entspricht.
„Das Bestattungsverhalten der Bürger geht zu kostengünstigeren Gräbern wie Rasenreihengräbern und Urnenbestattungen“, bestätigte auch Marthe Szech, Fachbereichsleiterin Recht, Gebühren und Beiträge. Auch die Bestattung der Urnen auf zwei Ebenen könne man eventuell ausprobieren, regte Detlef Ehlert von der SPD an.
In der neuen Satzung ist diese noch nicht vorgesehen: So genannte Tiefengräber für Urnen würden nur äußerst selten und nur auf solchen Friedhöfen angeboten, die über zu wenige Freiflächen verfügen, um die klassischen Bestattungsvarianten weiterhin umsetzen zu können, teilt die Verwaltung mit.
Das ist aber in Erkrath nicht der Fall. Besonders der Parkfriedhof verfügt noch über Freifläche. Darüber hinaus fehlen den Friedhofsgärtnern vor Ort die entsprechenden Gerätschaften, um ein 1,20 Meter tiefes Loch auszuheben, das einen Durchmesser von 30 Zentimetern hat. Nach ersten Schätzungen würde sich die Anschaffung der entsprechenden Werkzeuge auf 4500 Euro pro Friedhof belaufen.
Zudem würde durch Lehm, Tuff und Wasseradern die untere der beiden Urnen wahrscheinlich vollständig im Wasser liegen, zumindest auf dem Parkfriedhof.
Die Verwaltung regt zudem Urnenstellwände, so genannte Kolumbarien, oder ein Urnengemeinschaftsgrabfeld an. Beide Bestattungsmöglichkeiten entsprächen dem wachsenden Wunsch nach Pflegefreiheit der Grabstelle.