Rappel-Kiste schafft Platz für mehr Kinder

Ganze 225 Kindergartenplätze fehlen in Erkrath. Die Tagespflege Rappel-Kiste rüstet nun auf. Bis August entstehen insgesamt 18 neue Plätze für den Erkrather Nachwuchs.

Foto: Nicole Marschall

Erkrath. „Der Bedarf an Betreuungsplätzen ist sehr groß“, weiß Astrid Berger. Erst Ende Januar machte das fehlende Kita-Platzangebot in Erkrath Schlagzeilen: Zum Abschluss des Anmeldeverfahrens an den städtischen Kindertagesstätten fehlten 225 Plätze. Besonders für die unter Dreijährigen sah es schlecht aus: 141 Anmeldungen konnten nicht berücksichtigt werden. Bei den über Dreijährigen fehlten 84 Plätze.

„Mit der Erweiterung wollen wir vielen Kindern die Chance auf einen Betreuungsplatz in einer Großtagespflege geben“, sagt Berger. Bisher mussten sie und ihre Kollegin vielen Eltern absagen. Ab April können sie nun 18 Kindern statt bisher neun einen Platz bieten. Weitere neun Betreuungsplätze stehen ab August bereit.

Das freut auch die Stadt Erkrath. „Wir sind sehr froh darüber, dass mit der Rappel-Kiste nun ein weiteres Angebot zur Verfügung steht“, sagt Stefan Freiberg, Fachbereichsleiter Jugend und Soziales: „Bei der insgesamt erforderlichen Zahl von Kinderbetreuungsplätzen deckt dieses Angebot nur einen ganz kleinen Anteil ab, aber gerade diese kleinen Angebote sind ein wichtiger Faktor der Gesamtbetrachtung.“

Laut Freiberger verfügt die Stadt derzeit über etwa 50 freie Plätze: „Die Verwaltung bemüht sich einerseits intensiv um die Einrichtung weiterer Plätze und ist andererseits in Kontakt mit den Eltern. Hierbei wird geklärt, welcher Betreuungsumfang individuell gewünscht ist und wie sich die persönlichen Verhältnisse darstellen. An Hand der gewonnenen Informationen werden dann die freien Plätze vergeben.“

Astrid Berger, Tagesmutter

„Wir freuen uns, einen Beitrag zum Ausbau des Betreuungsangebots der Stadt Erkrath leisten zu können“, sagt Astrid Berger, die selbst aktive Tagesmutter ist und das Projekt „Zwei neue Rappel-Kisten“ mit ihren beiden Geschäftspartnerinnen Kerstin Westermilies und Nadine Tiedemann verwirklicht hat.

Für die Erweiterung ihrer Rappel-Kiste haben sie Zuschüsse beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beantragt. Ende März wird der lang ersehnte Umbau der ehemaligen Stadtsparkassen-Räume, die in unmittelbarer Nachbarschaft zur „Rappel-Kiste I“ an der Stahlenhauser Straße liegen, abgeschlossen sein.

Nach langem Leerstand wurden die Räume von der WSG Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft mbH und der LGI Immobilien Service GmbH aufwändig saniert und zum Kinderparadies umgestaltet. Die „Biberbande“ ist die erste Gruppe, die in die neuen Räume einziehen wird.

Neben den drei Geschäftspartnerinnen besteht das Team der Rappel-Kiste aus vier festangestellten Tagesmüttern, die die tägliche Betreuung der 18 Kinder übernehmen werden. Ziel des Teams ist es, die vertrauensvolle und individuelle Betreuung der Kinder mit einem Betreuungsumfang ab 25 Stunden in Kleingruppen zu gewährleisten und damit ein Angebot zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu schaffen.