Hochdahl Richtfest – Rohbau der Feuerwache steht

Erkrath · Nicht weit entfernt von der alten Wache, die eigentlich gar keine ist, wurden gestern auf dem Clever Feld die Baufortschritte gefeiert und der Richtkranz hochgezogen.

Die Großbaustelle an der Kreuzung Bergische Allee/ Schimmelbuschstraße aus der Vogelperspektive.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Eine Feuer- und Rettungswache ist ein reiner Zweckbau, da gibt es keine Verzierungen und Ziselierungen zu bestaunen. Nur der Übungsturm ragt als etwas markanteres Zeichen heraus. Pragmatisch und praktisch muss die Wache sein, für die Retter und ihre Ausrüstung. Im Rohbau lassen sich die Funktionen bestenfalls erahnen. Schon lange steht fest, was ab Sommer 2025 – dann soll die Anlage in Betrieb gehen – wo zu finden sein wird.

Spatenstich auf dem ehemaligen Naturschutzgebiet an der Bergischen Allee war Ende April 2023, seither ist auf der Großbaustelle mächtig gebuddelt und gewerkelt worden. Jetzt konnte unter großer Beteiligung von Feuerwehr, Stadtverwaltung und Politik Richtfest gefeiert werden, während im hinteren Teil weiter gearbeitet wurde. In den Richtkranz, der per Leiterwagen in den Übungsturm bugsiert wurde, konnte jeder Festbesucher einen vorbereiteten Streifen flechten. Ein paar zerdepperte Schnapsgläser und Blasmusik-Stücke später war der Rohbau auch schon geweiht und es ging zum Richtschmaus.

Die neue Wache hat zwei Geschosse und eine Fläche von zirka 8300 Quadratmetern – ausreichend Platz für alle wichtigen Bereiche und Bedürfnisse einer modernen Feuerwehr. Das Erdgeschoss ist Fahrzeughallen, Lagerräumen, Spind- und Umkleideräumen, Werkstätten und Wäscherei vorbehalten, in der ersten Etage sind Ruheräume, Gruppen- und Aufenthaltsräume, die Küche, in der stets frisch gekocht wird, weitere Umkleiden und Sanitäranlagen angesiedelt.

Wer zu den Büros der hauptamtlichen Feuerwehr möchte, findet sie im zweiten Obergeschoss, das als Verwaltungstrakt dient, inklusive Schulungs- und Stabsräumen. Die neue Wache führt hauptamtliche und freiwillige Einsatzkräfte, Kinder- und Jugendfeuerwehr, Krisenstab und potenzielle Ausnahmeabfrageplätze (wichtig etwa bei Sturm und Hochwasser) des Kreises Mettmann zusammen. Kostenpunkt laut Stadtverwaltung immer noch rund 42,2 Millionen Euro.

Die zentrale Lage ermöglicht es den Einsatzkräften, nach Alarmierung innerhalb von acht Minuten und damit fristgerecht am Einsatzort zu sein. Die Ampeln an der Bergischen Allee wechseln für alle übrigen Verkehrsteilnehmer automatisch auf Rot, denn die Feuerwehr im Einsatz hat stets freie Ausfahrt und muss dafür dann auch nicht die Martinshörner heulen lassen und die Anwohner aufschrecken. Die neue Wache liegt nicht weit entfernt von der alten an der Schimmelbuschstraße, die eigentlich gar keine ist.

2025 soll es im
Clever Feld losgehen

Die Stadt darf sie lediglich per Ausnahmegenehmigung des Landrats betreiben, doch das Gebäude ist schon lange viel zu beengt für die Feuerwehr und entspricht auch nicht mehr den modernen Anforderungen an das Rettungswesen, beklagen die Aktiven – und sehnen den Sommer 2025 herbei, wenn die Geschäfte am Clever Feld aufgenommen werden können.

Das Projekt Neubau der Feuer- und Rettungswache wurde 2010 erstmals angestoßen und führte mit den Jahren zu mehreren hundert Seiten Planungsunterlagen, Skizzen, Protokollen und Gutachten. Die Herausforderung bestand darin, alle Bedarfe und Wünsche zu bündeln, auch die der (ob der großen Veränderungen nicht gerade begeisterten) Anwohner Am Weinbusch. Die Planung sah daher vor, das T-förmige Gebäude tief in das Gelände hinein zu legen und es so weit wie möglich von der Nachbarschaft abzurücken.

Wo kein Gebäude, sondern Stellfläche ist, wird es Schallschutzwände geben, die zur Siedlungsseite hin durch Grünpflanzen verdeckt werden. Vorgesehen ist ein Gehölzstreifen, dessen Bepflanzung die Anwohner mitbestimmen können. Die Errichtung der Anlage liegt in den Händen der Baufirma Hundhausen, es ist für sie nicht die erste dieser Art. Geschäftsführer Marc Christoph sprach beim Richtfest von einem bisher reibungslosen und unfallfreien Verlauf auf der Großbaustelle. Man sei bemüht, den Baulärm für die Anwohner so gering wie möglich zu halten. Bisher habe es da auch noch keine Beschwerden gegeben.