Schlafsack kann den Kindstod verhindern
Er ist der Schrecken aller jungen Eltern: der plötzliche Kindstod. Der SKFM bietet Info-Angebote für einen sicheren Start ins Leben.
Erkrath. Der sogenannte plötzliche Kindstod ereignet sich, statistisch betrachtet, zwar immer seltener. „Ein Angstthema bleibt er. Vor allem für Mütter mit dem ersten Baby“, wie Petra Quellhorst weiß. Als Familienkinderkrankenschwester ist sie für die Frühen Hilfen des Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer (SKFM) tätig. Und bietet jetzt als zusätzliches Angebot zum sicheren Babyschlaf die sogenannte Schlafsackstunde an.
„Bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich kleine Kinder selbst ihre Decke greifen können, sollten sie in einem entsprechenden Schlafsack liegen“, lautet die grundsätzliche Empfehlung für die gesunden und sicheren Ausruhphasen des Nachwuchses. Nicht zwischen Decken oder von Kissen flankiert sollte das Baby liegen. Denn alle lose liegenden Accessoires wie Kissen, Kuscheltiere, aber auch Tücher und Decken könnten dem Säugling übers Gesicht rutschen, so dass er keine Luft bekommt. Auch sogenannte Nester sind zum Schlafen nicht empfehlenswert, ergänzt SKFM-Frau Andrea Bleichert, übrigens selbst Mutter. Ähnlich wie der Kinderschuh muss auch der Schlafsack auf die Größe abgestimmt sein. Also nicht Pi-mal-Daumen passen oder zum Reinwachsen Platz bieten, erklärt Petra Quellhorst. „Sondern genau so am Kinderkopf sitzen, dass er nicht über den Kopf rutschen kann.“
Zum sicheren und wohltuenden Babyschlummer gehören weitere Faktoren. Nämlich die Rückenlage. Auch die empfohlene Raumtemperatur ist wesentlich, sie liegt bei 16 bis 18 Grad Celsius. Als Faustregel empfehlen Familienkrankenschwester und Mitarbeiterinnen des SKFM „möglichst kühl plus Frischluft“.
Andrea Bleichert, SKFM
„Durchweg positiv“ ist die Resonanz der Mütter auf das generelle Angebot der Frühen Hilfen, bilanziert Andrea Bleichert. „Wir haben ein gutes Netzwerk entwickelt“, Basis für jedwede Unterstützung sind „Vertrauen und Bindung“. Beides haben sich die hauptamtliche Fachkraft Andrea Bleichert, die beiden Familienhebammen, Familienkrankenschwester Quellhorst und derzeit 16 Familienpaten in vielen Begegnungen und Gesprächen erarbeitet. „Wir reagieren auf das, was Eltern brauchen“, erklärt Andrea Bleichert die neu initiierte Schlafsackstunde. Interesse bekundeten die Besucher des Elterncafés. Möglich wurde die Durchführung durch eine Privatspende Christina Enderleins in Höhe von 700 Euro sowie einer einmaligen Förderung der Aktion Lichtblicke in Höhe von 1500 Euro. „Durch diese Unterstützung konnte auch eine Demonstrationspuppe angeschafft werden.“ Sie heißt „Michel“ und muss auch für ein weiteres Thema, das „Babyschütteln“ herhalten. „20 Prozent sterben sofort, 90 Prozent sind nachhaltig geschädigt“, kennen die SKFMlerinnen fatale Folgen.
Übrigens ist auch „Bedsharing“, also im familiären Verbund gemeinsam in einem Bett zu schlafen, nicht empfehlenswert. Forscher, Ärzte und die Frühe Hilfe-Expertinnen raten, das Baby nach dem Stillen nachts wieder in sein eigenes Bett zurückzulegen.