Spielplatz der Kita Roncalli ist desolat

Es müsste dringend saniert werden, aber Stadt und Gemeinde streiten sich um die Kostenübernahme.

Foto: Dietrich Janicki

Erkrath. Die Außenanlage der Katholischen Kita Roncalli an der Tannenstraße in Hochdahl muss dringend erneuert werden. Bereits im Juni 2014, nachdem ein Anbau für einen neuen U 3-Bereich errichtet wurde, hatte der Landschaftsverband Rheinland (LVR) eine Begehung der gesamten Anlage durchgeführt und den Zustand des Spielplatzes als „desolat“ bezeichnet. Damals waren alle Spielgeräte marode und abgesperrt, inzwischen sind sie ganz entfernt worden. Lediglich ein Sandkasten ist noch vorhanden. Eine benutzbare Außenanlage ist aber Voraussetzung für eine Betriebserlaubnis durch den LVR.

Das Thema wurde nun im Jugendhilfeausschuss (JHA) diskutiert. Reinhard Knitsch (Grüne) kritisierte die Zeitverzögerung seit 2014. Spätestens im nächsten Frühjahr müssten die Arbeiten beginnen. Aber wer zahlt wie viel? Das Gelände gehört der Stadt Erkrath, die 1985 das Gebäude des Kindergartens gebaut und auch den Anbau von 2014 bezahlt hatte, Träger des Kita-Betriebs ist die Katholische Kirchengemeinde St. Franziskus. Vertraglich ist festgeschrieben, dass die Stadt für alle notwendigen baulichen Maßnahmen aufkommt, sofern sie nicht durch Landes- oder Bundesmittel gedeckt sind.

Über die Höhe der tragbaren Kosten gab es unterschiedliche Meinungen im Ausschuss. Die Kirchengemeinde hatte einen Kostenvoranschlag des Landschaftsarchitekten Achim Grüters aus Kaarst eingeholt. Eine Neugestaltung des Außenareals nach seinen Plänen würde 226 000 Euro kosten, davon 48 000 Euro Architekten-Honorar. Ließe man optionale Maßnahmen wie Einfriedung und Beleuchtung weg, käme man auf 176 000 Euro. Die Gemeinde hat bei der Stadt einen Antrag auf Förderung der vollen Summe gestellt. Die Verwaltung ist anderer Ansicht.

„Das ist nicht der Standard, den wir sonst in Erkrath haben“, sagte Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs. Nach internen Überlegungen, die jüngste Baumaßnahme an der Kita Millrather Weg einbeziehend, bietet die Verwaltung lediglich 80 000 Euro aus Haushaltsmitteln an. Damit könne man kein gutes Ergebnis erhalten, sagte Achim Grüters. Normal sei ein Satz von 150 bis 250 Euro pro Quadratmeter. Bei 80 000 Euro stünden nur 66 Euro pro Quadratmeter zur Verfügung (das Areal ist rund 1200 Quadratmeter groß). Bruno Witthoff vom Kirchenvorstand erklärte, man werde sich beim Erzbistum Köln um Zuschüsse bemühen müssen.

Köln werde nicht die komplette Differenz von 80 000 bis 226 000 Euro bezahlen wollen, man müsse von städtischer Seite stärker in Vorleistung treten. Reinhard Knitsch schlug vor, zunächst einmal die 80 000 Euro zu beschließen und nach den Verhandlungen mit dem Erzbistum eine neue Sitzung des Ausschusses einzuberufen. Die Ausschussvorsitzende Annette Kirchhoff (CDU) erhöhte auf 120 000 Euro. So wurde einstimmig beschlossen, die Verwaltung zu beauftragen, diese Summe in den Haushaltsplan 2017 zu schreiben. Wegen der neuen Haushaltssperre durch den Kämmerer werde das Geld aber dennoch nicht vor Mai nächsten Jahres zur Verfügung stehen.