Monheim Kita-Bedarfsplanung Mehrsprachige Kita ist geplant

Monheim. · Die Betreuungsquote für U-3-Kinder liegt in Monheim mit 49 Prozent weit über dem Landesdurchschnitt von 29,2 Prozent. Ansivisiert sind 70 Prozent.

Auch an der Europaallee in Monheim entsteht eine neue Kita.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Mit über 400 Geburten pro Jahr ist nicht nur der natürliche Bevölkerungszuwachs in Monheim weiterhin hoch, es ziehen auch weiterhin Familien mit sehr jungen Kindern zu. 2020 fanden 132 Kinder unter sechs in der Gänselieselstadt eine neue Heimat. Das gesetzte Planziel der Stadt, die Betreuungsquote für Kinder unter drei Jahren auf 56 Prozent anzuheben, hat die Stadt deshalb zwar verfehlt, sie konnte diese mit 48,7 Prozent aber immerhin auf dem Vorjahresniveau halten. Für das laufenden Kita-Jahr 2021/22 ist jetzt eine Quote von 51,5 Prozent geplant.

Übergangslösungen: Vor Jahren hatte sich die Stadt das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2023/24 eine Betreuungsquote von 70 Prozent bei den U-3-Kindern zu erreichen. Dazu müssten aber die sechs im Bau oder in der Planung befindlichen Kindertagesstätten fertig sein. Im Frühjahr 2022 sollen zwar die Kitas am Düsselweg und Am Monbagsee in Betrieb genommen werden, jedoch noch bis ins Kitajahr 2024/5 wird sich die Stadt mit zahlreichen Übergangslösungen behelfen müssen. Derzeit sind acht Gruppen zusätzlich in den städtischen Kitas Max & Moritz und Schwalbennest und in der ehemaligen katholischen Kita Krummstraße sowie in der ehemaligen Modul-Kita der Baumberger Pänz an der Linzer Straße (3) untergebracht. „Die Kitas sind so großzügig gebaut, dass der LVR uns die Betriebsgenehmigung erteilt hat“, sagt Gerlinde Knisel-Scheuring, Abteilungsleiterin Frühkindliche Bildung. Und die noch 2013 wegen Feuchtigkeitsschäden als nicht mehr zumutbar geltenden Räume an der Krummstraße habe man umfassend renoviert. Eine weitere Gruppe muss nun wegen fehlender Kita-Plätze in der Kita Weltenbummler Unterschlupf finden. Um den Eltern und Erzieherinnen auch eine Perspektive eröffnen zu können, sollen die fünf Monheimer Übergangsgruppen einmal in die Kita Im Pfingsterfeld übergeleitet werden (2023/24), die Baumberger in die Kita Kirberger Hof (2024/25).

Viele Eltern greifen auf Tagesmütter zurück

Tagespflege: Gut ein Drittel der U-3-Betreuungsplätze wird derzeit von Tagesmüttern vorgehalten. „Viele fangen in der Familienphase an“, so Knisel-Scheuring. Die Stadt böte gute Konditionen. Eine Elternbefragung hat ergeben, dass sich der überwiegende Teil der Eltern bewusst für diese Betreuungsform entschieden hatte, 18 Prozent der Eltern hatten erklärt, dass diese mangels Kita-Platz darauf zurückgegriffen hatten. Eine Befragung im Jahre 2018/29 hatte insgesamt eine „sehr hohe Zufriedenheit“ der Eltern mit dem pädagogischen Angebot der Tagesmutter zutage gefördert, schreibt Knisel-Scheuring. Die Stadt will den Bestand an Tagespflegeplätzen mittelfristig von 217 auf 300 ausbauen.

Ü-3-Kinder: Obwohl in Monheim jedem Kind ab drei Jahren ein Kita-Platz zur Verfügung stehen soll, wurde dieses Betreuungssoll in den letzten drei Jahren nicht erreicht. Dass nur eine Quote von rund 92 Prozent erzielt wurde, führt die Stadt auf die Corona-Pandemie zurück. Für das Jahr 2021/22 plant die Stadt mit einer Quote von 106,2 Prozent, um auch unterjährig zuziehende Kinder mit einem Platz versorgen zu können.

Neue Träger: Die Stadt hat zwei neue Kita-Träger gewonnen: Die KinderHut GmbH, die Öffnungszeiten von 7 bis 18 Uhr bietet, soll die Kita Auf dem Maiskamp übernehmen. Die Kita Düsselweg soll der ISS-Mehrsprachige Kita GmbH zugesprochen werden. Der Träger verfolgt den Ansatz, dass die Förderung der Herkunftssprache von Kindern mit Migrationshintergrund „der Schlüssel zur Sicherung der Bildungsgerechtigkeit“ sei. Fachkräfte: 59 Nachwuchskräfte werden in den 24 Kitas ausgebildet, 20 allein in den beiden städtischen.