Stadt will Hundesteuer erhöhen
Nächstes Jahr soll die Steuer für Vierbeiner angehoben werden. Bislang lag Erkrath unter dem Kreisdurchschnitt.
Erkrath. Hundebesitzer werden im kommenden Jahr in Erkrath wohl tiefer in die Tasche greifen müssen. Die Stadt plant eine Erhöhung der Hundesteuer um 17 Prozent.
Demnach kostet ein Vierbeiner ab Januar dann 108 statt wie bislang 92 Euro pro Jahr. „Als einzige Stadt im Kreis haben wir seit April 2000 keine Erhöhung mehr vorgenommen. Nun muss der Rat diese Kosten anpassen“, sagt Stefan Hüls, Leiter der Kämmerei.
Bei der Umstellung auf den Euro im Jahr 2002 wurde die Hundesteuer nur nach aktuellem Kurs umgerechnet. In diesem Jahr kostet die Haltung eines Hundes im Kreis Mettmann im Schnitt knapp 100 Euro.
Mit der Erhöhung auf 108 Euro würden die Erkrather ab 2013 damit sogar über dem Durchschnitt im Kreis liegen. Derzeit ist Velbert mit 119 Euro am teuersten, Hilden nimmt den Hundehaltern mit 81 Euro am wenigsten ab.
Angesichts der angespannten Haushaltssituation hat die Stadt Erkrath bei der Planaufstellung für 2013 sämtliche Steuern und Gebühren einer Prüfung bezüglich einer möglichen Anpassung unterzogen.
Dazu sagt Reinhard Baumgart, Erster Vorsitzender des Erkrather Tierschutzbundes: „Die Mehrkosten werden nicht zweckgebunden sein, sondern dienen lediglich dazu, die Löcher in der Stadtkasse zu stopfen.“
Für den Haushalt rechnet die Stadt im kommenden Jahr mit 250 000 Euro an Hundesteuern. Das sind im Vergleich zum laufenden Kalenderjahr Mehreinnahmen von 37 000 Euro.
Baumgart steht der Erhöhung noch aus einem anderen Grund kritisch gegenüber. „Ich denke da an die älteren Mitmenschen. Für die ist ein Hund ein wichtiger sozialer Partner. Manchmal sogar der einzige.
Wer nicht viel Rente bekommt, kann sich einen Hund dann möglicherweise nicht mehr leisten. Das bedeutet wiederum einen Mehraufwand für Tierheime und Tierschutzbünde, bei denen die Hunde dann ankommen.“
Ende September waren in Erkrath 2326 Hunde gemeldet. „Die Dunkelziffer beläuft sich wahrscheinlich auf ungefähr 15 Prozent“, erklärt Stefan Hüls. „Wir versuchen ab dem kommenden Jahr auch, näher dran zu sein. Das heißt, es wird strenger hingeschaut und die Hundehalter häufiger überprüft.“
Auch bei diesem Punkt ist Reinhard Baumgart, der mit einer höheren Dunkelziffer rechnet, anderer Meinung: „An stärkere Kontrollen glaube ich nicht. Ich habe selbst sechs Hunde und bin in den letzten Jahren nicht einmal vom Ordnungsamt kontrolliert worden. Viele werden ihre Hunde wahrscheinlich gar nicht mehr anmelden.“
Wer mehrere Tiere hält, für den wird die Erhöhung deutlicher spürbar. Der Unterschied bei zwei Hunden beliefe sich dann auf knapp 22 Euro, bei drei Vierbeinern wären es gar 28 Euro pro Hund.