Unterfeldhaus: Geschichte im Bild
Mehr als 100 Bilder aus der Entstehungszeit des Stadtteils wurden für die Ausstellung bereitgestellt.
Sie selbst erinnert sich noch bestens an die in den Himmel ragenden Baukräne und Schafe, die zwischen den Baugeräten grasten. Dort, wo jetzt befestigte Straßen sind, gab es teilweise Trampelpfade, denn der neue Stadtteil Unterfeldhaus entstand schrittweise.
Was sie damals live erlebte, möchte Ilse Kretschmer jetzt in einer Fotodokumentation zeigen. Dazu bat sie alle Bürger, die privaten Archive nach entsprechendem Material zu durchstöbern.
„Das Echo ist überwältigend“, freut sich das Unterfeldhaus-Aktiv-Mitglied. Zahlreiche Fotos aus den 70er Jahren hat sie bereits bekommen. „Es sind inzwischen etwa 100. Wir überlegen, wie wir sie sortieren, Themenschwerpunkte setzen und platzieren.“ Schließlich soll die Zeitreise nicht bloß Spaß machen, sie soll auch dokumentarischen Charakter haben.
In der Sammlung sind Besonderheiten. Wie die Ansichten eines Mannes, der ab 1973 zwei Jahre kontinuierlich vom Balkon seiner Wohnung in nahezu identischer Perspektive immer das gleiche Objekt fotografierte: die Entstehung des Neuenhausplatzes. „Er hatte die Bilder als Dias im Keller eingemottet und das Archiv extra für uns geöffnet.“ Nun wurden die Dias akribisch gereinigt und digitalisiert. Eine Win-Win-Situation, die Ausstellung ist um viele Motive reicher, der Unterfeldhauser freut sich über die schöne Verwendung seiner Sammlung.
Ilse Kretschmer, über die Sammlung eines Erkrathers
Aber es sind nicht allein die verschiedenen Aufnahmen rund um Gerhard-Hauptmann-Straße, Georg-Büchner-Straße, Immanuel-Geibel-Straße sowie den Niermannsweg, die ansehnlich Anfänge, Entwicklungen und Hindernisse zeigen. „In den Wald von Kränen wurden teilweise extra Schneisen gebaut, damit Autos passieren konnten“, erzählt Kretschmer.
Viele Leute riefen an, gaben Hinweise auf Nachbarn oder Bekannte, die in bestimmten Phasen in besagtem Areal lebten und dann zum Beispiel verzogen sind. Wie zum Beispiel eine Düsseldorferin. „Sie war in Unterfeldhaus groß geworden. Und als sie bei den Eltern auszog, bekam sie unter anderem ein Fotoalbum geschenkt.“
Und weil das (auch) ein Sammelsurium besonderer Unterfeldhaus-Einblicke ist, wurde die noch immer in der Georg-Büchner-Straße lebende Mutter nach Düsseldorf geschickt, um die Bilder für die Ausstellung zu leihen.
Die soll im September zu sehen sein, nimmt schon jetzt „überaus konkrete Formen an“. Was fehlt, sind Impressionen aus dem Quartier Richtung Evelsbach und Richtung Bocksberg. Aufmerksam geworden sind außerdem Mitarbeiter des Stadtarchivs, die das Projekt „stadtgeschichtlich interessant“ finden.
Und weitere Beteiligte kommen ins Boot. So ist ein Malwettbewerb mit den Kindern der Regenbogenschule geplant, die besten Arbeiten werden prämiert. Der 40. Geburtstag vom Stadtteil Unterfeldhaus interessiert eben viele.