Vergleich ohne Leistungsdruck
Im Neanderbad wurden die Stadtmeister im Schwimmen ermittelt.
Erkrath. „Stadtmeisterschaften sind für jeden einzelnen Teilnehmer dazu da, den Trainingsstand unter Beweis zu stellen und sich mit anderen Teilnehmern ohne großen Leistungsdruck zu vergleichen“, sagt Wolfgang Stolte, Vorsitzender des SSC Hochdahl. Am Samstag hat der Verein gemeinsam mit der DLRG, dem TuS, dem Stadtsportbund und den Stadtwerken als Partner im Neanderbad die Stadtmeisterschaften im Schwimmen veranstaltet. Teilnehmen durften alle Erkrather sowie Mitglieder der Sportvereine Erkraths, um ihre Fähigkeiten auf Stadtebene zu messen.
„Nein, aufgeregt bin ich noch nicht, das bin ich erst, wenn ich auf dem Startblock stehe“, sagt Robert Stolte, Nachwuchsschwimmer des SSC Hochdahl. „Schwimmen ist gut für die Haltung, denn der Knochenbau wird bei der Bewegung im Wasser nicht so stark belastet und die Muskeln werden trainiert“, sagt Stolte. Nachwuchssorgen kennt diese Sportart, zumindest bei den kleinen Schwimmern und Schwimmerinnen, nicht. In den Vereinen gibt es sogar Wartelisten. Dabei stehen Wassergewöhnung und Schwimmen lernen im Vordergrund.
„Viele Vereine kooperieren inzwischen mit den Schulen im offenen Ganztag. Wie zum Beispiel der SSC Hochdahl mit der Grundschule Millrath“, sagt Stolte. Den einen oder anderen kleinen Schwimmer packt im Lauf der Zeit dann auch der Ehrgeiz. Wie zum Beispiel die 14-jährige Alina Perkuhn, die aktuelle Stadtmeisterin. Erste Trainingserfolge waren für sie ein Ansporn. Sie erinnert sich: „Ich wurde schnell gut. Dann war es eine Herausforderung für mich, schneller und besser zu werden.“
Für die junge Sportlerin ist Schwimmen ein echter Ausgleich, und sie weiß: „Natürlich ist es auch wichtig durchzuhalten, wenn es mal nicht so gut läuft. Aber ich kann nachts besser schlafen, wenn ich etwas erreicht habe.“ Das weiß auch die 15-jährige Leonie Freise, die — wie ihre Vereinskameradin Alina — seit fünf Jahren beim SSC Hochdahl trainiert. Daneben ist den beiden der Zusammenhalt im Verein wichtig. „Wir sind eine coole Gruppe“, sagt Leonie lachend und fügt hinzu: „Schwimmen ist ein Ausgleich zum Alltag, der einen fordert. Das gefällt mir an diesem Sport.“
Einer von mehreren Wettbewerben der Stadtmeisterschaften ist das Generationenschwimmen. Dabei kämpft ein Elternteil mit einem Kind um den Sieg. Rainer Klaeren hat mit Sohn Paul teilgenommen und den fünften Platz belegt. Sohn Paul, der von einem Düsseldorfer Verein angeworben wurde, hat seinen Vater zu dem Wettbewerb mit den Worten aufgefordert: „Jetzt kannste mal selbst mitmachen.“ Rainer Klaeren unterstützt seinen Sohn gern. Zum Thema Jugend und Sport sagt er: „Kinder sollen Spaß am Sport haben, der Ehrgeiz kommt dann ganz von allein.“
Die Schwimmschule Seifert ist mit einer Gruppe von 25 Jugendlichen bei den Stadtmeisterschaften dabei, zu denen auch Paul Klaeren gehört. Talentförderung spielt, wie in jedem Sport, eine Rolle, aber auch der Spaß am Schwimmen soll dabei nicht zu kurz kommen. „Talente geben wir gezielt in die Vereine“, sagt Schwimmlehrerin Iris Bohle. Insgesamt waren am Samstag während der Stadtmeisterschaften 251 Aktive gemeldet, es gab 261 Einzelstarts und 44 Staffeln. Nicht nur Vereine nahmen an den Meisterschaften auf Stadtebene teil, sondern auch einige Schulen sowie Schwimmer ohne Vereinszugehörigkeit. Die Stadtmeister wurden in einem eigenen Wettbewerb über jeweils 100 Meter Freistil bei den Damen und Herren ermittelt.