Wie die Firmen ihrer Stadt helfen
Zum fünften Mal bringt der Aktionstag der Wirtschaft Unternehmen und soziale Einrichtungen an einem Tisch zusammen.
Erkrath. „Durch den Aktionstag ist eine große Familie entstanden“, sagt Lutz Leßmann, Initiator der gemeinnützigen Planetvalue-Plattform, die Aktionstagsprojekte aus mittlerweile fünf Städten an den Unternehmer bringt: „Wenn wir keinen Aktionstag mehr machen würden, wäre das, als sei die Oma gestorben.“ In den Projekten arbeiten Ehrenamtler aus gemeinnützigen Organisationen, Mitarbeiter verschiedenster Unternehmen, Schüler, Eltern, Senioren und auch Flüchtlinge zusammen. „Das Ego tritt in den Hintergrund“, sagt Leßmann, „hier profitieren andere, und das macht Spaß.“
Als eines von 90 Beispielprojekten für Integrationsarbeit hat es der Erkrather Tag der Wirtschaft in diesem Jahr sogar in das vom Bundesministerium für Migration, Flüchtlinge und Integration geförderte Buch „So schaffen wir das. Eine Zivilgesellschaft im Aufbruch“ geschafft. Der Integrationsgedanke ist dabei aber nur ein Teilaspekt. Der Aktionstag, so Leßmann, stärkt „das lokale Wir-Gefühl ganz praktisch, ohne auf lange Behördenprozesse zu warten“. Nicht lang reden, sondern anpacken, das ist hier die Devise.
Der Heimatverein Unterfeldhaus-Aktiv beispielsweise hat zahlreiche Unterstützer für die Gestaltung des Tunnels an der Johannesberger Straße gefunden; die Royal Rangers (Pfadfinder der Evangelischen Freikirchlichen Gemeinde) konnten Mitarbeiter-Teams aus gleich neun Unternehmen für den Bau eines Amphitheaters begeistern: Auf dem Gelände der Pfadfinder soll am Freitag aus Steinblöcken eine Arena als Versammlungsbereich gebaut werden, der künftig nicht nur von den Rangern, sondern auch von Schulklassen genutzt werden soll.
Das Jugendcafé im Kaiserhof führt mit der Tischlerei Heß einen Workshop durch, bei Jugendliche lernen, mit Holz zu arbeiten und Regale für das Café zu erstellen. Und das sind nur drei Beispiele von 46 Projekten, die zum Aktionstag realisiert werden. Mit einem „Wettbewerb der besten Ideen“ wird der Wirtschaftskreis Erkrath erstmals herausragende Projekte prämieren, die eine nachhaltige Wirkung haben und dem Grundgedanken „starke Gemeinschaft Erkrath“ Rechnung tragen. Es winken Geldpreise: 200, 300 und 500 Euro.
Ebenfalls neu im Programm ist ein Kunstwettbewerb: Bildhauer Wolfgang Sendermann wird drei Stelen im Kreisverkehr Schlüterstraße/Steinhof aufstellen, die mit Schwarz-Weiß-Motiven zum Thema „Mein Erkrath — Wie sehen wir unsere Stadt? Was sehen wir in unserer Stadt?“ bedruckt werden. Weitere Wettbewerbs-Motive können als Gruppenarbeiten noch bis zum 18. Oktober beim Förderkreis Kunst und Kulturraum Erkrath eingereicht werden.