Zahl der Asylbewerber steigt an

Im September wohnten 118 Menschen in Erkrath.

Erkrath. Dass die Zahl der Asylbewerber in Deutschland steigt, macht sich auch in Erkrath bemerkbar. „Auch bei uns gehen die Zahlen nach oben“, bestätigt Sozialamtsleiter Uwe Krüger. Zurzeit betreut die Stadt 60 Bedarfsgemeinschaften, die aus 118 Frauen, Männern und Kinder bestehen. „Das entspricht einer Steigerung um 34 Prozent im Vergleich zum September 2011“, sagt Krüger. Und er schließt nicht aus, dass in den kommenden Monaten noch mehr Menschen nach Erkrath kommen.

Noch hat die Stadt in ihren Übergangshäusern ausreichend Platz, die Menschen, die überwiegend aus Mazedonien und anderen Balkanländern kommen, menschenwürdig unterzubringen. „Aber wir sind auf Kante“, sagt Krüger.

Für 20 Gemeinschaften, im vergangenen Jahr waren es noch 18, hat die Stadt Wohnungen angemietet, damit sie außerhalb der städtischen Unterkünfte leben können. „Darunter ist zum Beispiel ein Ehepaar mit einem kleinen Kind, dessen Mutter hochschwanger zu uns kam und dann Zwillinge bekommen hat“, sagt Krüger. „Die wollten wir nicht in der Unterkunft lassen.“

Bei den Kosten für Unterbringung und Lebenshaltung der Asylbewerber machen sich laut Krüger aber weniger die steigende Zahl der Menschen als vielmehr die Konsequenzen aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts bemerkbar. Die Richter in Karlsruhe haben entschieden, dass Asylbewerber und Flüchtlinge in Deutschland mehr Geld bekommen. Die derzeitigen Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz verstoßen laut des Urteils gegen das Grundrecht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum.

Für die Stadt bedeutet das Mehrkosten in Höhe von 320 000 Euro. Für das kommende Jahr rechnet Krüger damit, dass die Stadt 900 000 Euro für die Unterbringung und Versorgung von Asylbewerbern zahlen muss.

Unterkünfte unterhält die Stadt an der Hochdahler Straße (dort leben überwiegend Familien), im Thekhaus (Einzelpersonen) und an der Gruitener Straße.