Don-Bosco-Schule Mit Kutsche und rotem Teppich in Rente

Haan · Stilvoll und überaus herzlich wurde Annegret Buchart, langjährige Rektorin der katholischen Don-Bosco-Grundschule, am Freitag in ihren wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

Annegret Buchart war als Rektorin der Don-Bosco-Schule beliebt. Jetzt ist sie in den Ruhestand gegangen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

33 Jahre lang ist Annegret Buchart jeden Morgen zur Schule gefahren, doch der Weg, den eine Mutter am Freitagmorgen einschlug, kam ihr suspekt vor. Für Bucharts letzten Schultag hatten sich Schüler und Eltern etwas Besonderes für die langjährige Rektorin der Don-Bosco-Schule ausgedacht und sie am Morgen von zu Hause abgeholt. Doch statt zur Schule an der Thienhausener Straße zu fahren, bog die Mutter am Haaner Hallenbad ab. „Hätten wir nicht geradeaus weiterfahren müssen?“, fragte Buchart irritiert. Die Mutter schmunzelte. „Heute nicht.“

Was am Hallenbad auf die Rektorin wartete, übertraf sämtliche Vorstellungen: In einer Kutsche sollte Buchart an ihrem letzten Schultag zur Schule fahren. Ein Tross von Kindern und Eltern auf ihren hübsch dekorierten Fahrrädern folgte der Kutsche dann. „Das war mir fast schon etwas peinlich“, berichtet die Rektorin. „Aber sie haben sich alle so viel Mühe gegeben und es war eine wirklich schöne Idee.“

An der Schule wurde sie schließlich auf einem ausgerollten roten Teppich mit einem wunderschönen Blumenspalier in Empfang genommen. Wehmut hat die scheidende Rektorin nicht erst in diesem Moment, sondern bereits in den Wochen und Monaten vor ihrem Abschied empfunden: „Ich habe diese Schule wirklich mit Leib und Seele gerne geleitet und hatte stets ein tolles Team um mich herum“, fasst sie ihre Zeit als Rektorin der Don-Bosco-Schule zusammen.

Die Schüler werden
ihre Rektorin vermissen

In über drei Jahrzehnten habe sich das Schulleben natürlich geändert, „die Aufgaben haben sie enorm gewandelt. Der gesellschaftliche Erziehungskonsens ist pluraler geworden“, sagt sie. Grundschule habe viel mehr Querschnittsaufgaben übernommen, die über die eigentliche Bildung hinausgehen.

Geschätzt habe sie an ihrer leitenden Funktion, „Schule und Erziehung gestalten zu können, Lehrer, OGS-Mitarbeitende zu beraten und auch die ein oder andere kontroverse Diskussion zu führen.“ Die Gesamtheit im Blick zu behalten, zu erkennen, welche Wünsche und Bedürfnisse die Schulgemeinschaft habe, sei für sie wichtig gewesen. Doch nicht nur Buchart, die sich jetzt erst in ihrer neuen Rolle im Ruhestand einfinden muss, wird die Schule, Schüler und Lehrer vermissen. Auch die Schüler werden ihre Rektorin vermissen: Streng sei sie nicht gewesen, sind sich die neunjährigen Sophia, Antonia, Giulia und Philip einig. „Die Vertretungsstunden bei Frau Buchart waren eigentlich immer ganz schön“, sagt Antonia.

Die Abschiedsfeier, die für die Kinder am Ende mit einem kühlen Eis vom Eiswagen gekrönt wurde, hatte ihnen gut gefallen. Die Kutsche und Blumen fand Giulia besonders schön.

„Na dann wünsche ich euch ganz viel Spaß auf eurer Klassenfahrt“, verabschiedete sich Buchart schließlich von der letzten Klasse. „Wir sehen uns bestimmt in der Stadt wieder, dann könnt ihr mir ja erzählen, wie es euch geht.“ Im Herzen verbunden bleibt die langjährige Rektorin der Schule zweifelsohne, sagt sie. „Vielleicht sieht man mich hier auch zu Sommerfesten. Aber ansonsten bin ich ein Mensch klarer Schlussstriche und möchte niemandem in seine Arbeit hineinreden.“

Für die Schule wünscht sie, dass die Kinder in der Don-Bosco-Schule weiterhin eine klare Werteerziehung erhalten und dass religiöse Werte in der Gesellschaft generell wieder verstärkt eine Rolle spielen und nicht alles dem Zeitgeist untergeordnet wird. „Ich wünsche mir für die Schule, dass der Grundsatz, dass jeder sich seines Verstandes bedient, weiter gepflegt wird.“