Corona-Warnung Mediziner mahnt „AHA-Regeln“ wieder an
Haan · Prof. Dr. Edwin Bölke fordert mehr Disziplin im Kampf gegen das Coronavirus.
. (Red) Der Haaner Mediziner und Kommunalpolitiker Prof. Edwin Bölke hat alle Haaner dazu aufgerufen, sich wieder stärker an die sogenannten AHA-Regeln (Atemschutz tragen, Hände waschen, Abstand halten) zu erinnern. Die Öffentlichkeit müsse dafür wieder verstärkt sensibilisiert werden, angesichts der sich immer weiter zuspitzenden Corona-Lage.
In seinem jüngsten Appell an die Bevölkerung mahnt der in Haan lebende Professor aber auch, die Anzahl der sozialen Kontakte deutlich zu reduzieren: „Es wäre gut, wenn die Menschen über die staatlichen Maßnahmen hinaus auch die Eigenverantwortung in den Fokus rücken würden.“ Kontaktvermeidung sei ein wirksamer Schutz für sich und andere“. Insbesondere von Besuchen der Großveranstaltungen wie Konzerte oder Fußball-Bundesligaspiele sollte Abstand genommen werden. Neben der Einhaltung der AHA-Regeln sei es vor allem wichtig, auch Innenräume regelmäßig zu lüften. Unverzichtbar bei der Bekämpfung der Pandemie sei indes nach wie vor die Impfung, betont Bölke, der sich bereits Anfang Novembder ein Bild davon machen konnte, wie die USA mit dem Thema umgehen. Die Johns-Hopkins-Universität hatte den Haaner wegen dessen Corona-Forschung eingeladen, deshalb hatte er eine Sondergenehmigung von der amerikanischen Regierung, einzureisen. Eine wichtige Erkenntnis brachte er von dort mit: „In den USA ist es viel unkomplizierter, eine Impfung gegen SARS-CoV-2 zu bekommen.“ Große Drogerieketten wie Wallmart böten kostenlose Impfungen an. In New York bekomme man sogar für eine Impfung Freifahrten mit der U-Bahn. In Deutschland hingegen seien die Hausärzte überfordert, da sie so lange die Hauptlast hätten tragen müssen, sagt Bölke.
Booster ist wegen Virusmutationen wichtig
Zwar mehrten sich jetzt die eiligst aus dem Boden gestampften mobilen oder dezentralen Impfstationen und ein Großteil der Impflinge erhalte den sogenannten Booster. Der sei aber auch um so wichtiger, da sich jetzt eine weitere Virusmutation in Europa verbreite. „Derzeit haben erst rund 10 Prozent der Bevölkerung die Auffrischungs-Impfung erhalten“, beschreibt Bölke. Nötig seien aber mindestens 50 Prozent, um die vierte Welle zu brechen.