Corona-Krise in Hilden und Haan Neue Impfstellen legen los
Hilden/Haan · Impfwillige können ab dem 2. Dezember ohne Termin in der neuen dezentralen Impfstelle in Hilden vorstellig werden. Haan zieht in der Woche darauf nach. Auch 90 Arztpraxen im Rheinland wollen Impfen ohne Termin ermöglichen.
Immer mehr Intensivstationen sind voll im ungeimpften Corona-Patienten. Jetzt hilft nur noch impfen und boostern, um die vierte Welle zu brechen, warnen Experten. Viele Bürger haben offenbar den Ernst der Lage erkannt. Genau 480 Personen haben sich am Donnerstag auf dem Parkplatz des Lidl-Supermarktes an der Landstraße in Haan impfen lassen. Dies teilte Daniela Hitzemann, Pressesprecherin des Kreises Mettmann, jetzt auf Anfrage mit. 268 Teilnehmer hätten sich bei der mobilen Aktion ihre Booster-Impfung abgeholt – 165 wurden zum ersten Mal geimpft, für 47 war es die zweite Impfung.
Überraschend: 21 Personen haben offenbar ausdrücklich darauf bestanden, mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft zu werden. Dies sei zwar ungewöhnlich, „aber wir haben das zum Glück hinbekommen, weil wir noch Dosen übrig hatten“, berichtete Hitzemann. Der weitaus überwiegende Teil habe allerdings das Vakzin von Biontech erhalten.
Hunderte Menschen hatten teils Stunden in der Warteschlange ausgehalten, bis sie an die Reihe kamen. Selbst kurz vor Schluss um 19 Uhr am Abend waren immer noch längst nicht alle Anwesenden geimpft. Für Entzerrung soll ab der kommenden Woche die Eröffnung der neuen dezentralen Impfstellen in einigen Städten des Kreises sorgen. In Hilden startet beispielsweise am Donnerstag, 2. Dezember, die Impfstation in der Klinik im Park an der Hagelkreuzstraße 37. Geöffnet ist sie jeweils von Mittwoch bis Freitag täglich zwischen 10 und 18 Uhr. Verabreicht werden die Impfstoffe von Biontech und Moderna.
Geimpft wird auch
in den Hausarztpraxen
„Bitte bringen Sie nach Möglichkeit die Impfunterlagen vom RKI für mRNA-Impfstoffe – Aufklärungsbogen und Anamnesebogen – bereits ausgedruckt und ausgefüllt mit“, erklärt Hitzemann. Für die Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen sei kein Termin notwendig. In der Woche ab dem 6. Dezember soll dann auch in Haan eine dezentrale Impfstation eröffnet werden. Dort ist das Seminargebäude der Landesfinanzschule (Kaiserstraße) vorgesehen. Der Kreis Mettmann weist allerdings darauf hin, dass auch nach wie vor in den Hausarztpraxen geimpft wird. In diesem Zusammenhang hat die Hildener Allgemeinmedizinerin Uta Boddenberg jetzt bekannt gegeben, sie habe mehr als 200 zusätzliche Impfdosen Biontech erhalten und wolle diese nun in Impfsprechstunden in ihren Räumlichkeiten an der Bismarckstraße 23 in Hilden nicht nur eigenen, sondern auch praxisfremden Patienten verabreichen. Das Angebot besteht für Erst- und Zweit- sowie Booster-Impfungen für alle impfwilligen Bürger ab 15 entsprechend der offiziellen Empfehlungen solange der Vorrat reicht, erklärte sie. Impfpass bzw. Nachweise über vorausgegangene Impfungen sollten mitgebracht werden. Anmeldung ist ab Montag unter Telefon 02103/45626 oder per Mail info@dr-ub.de möglich.
In der vergangenen Woche sind allein im Gebiet der Kassenärztlichen Vereinigungin Nordrhein fast 313 000 Impfungen durchgeführt worden, 84 Prozent davon in Arztpraxen. Insgesamt impfen zurzeit über 4400 Praxen im Rheinland, so die KVNO. Fast 90 niedergelassene Ärzte hätten außerdem zugesagt, an den Adventswochenenden so genannte Walk-In-Angebote in ihren Praxen anzubieten. Dies bedeutet: Hierfür müssen im Vorfeld keine Termine für Corona-Schutzimpfungen abgestimmt werden, die Praxen können direkt von Impfinteressierten aufgesucht werden. „Bei der extrem hohen Arbeitsbelastung, der die Praxen in Nordrhein in diesen Zeiten ausgesetzt sind, ist das ein großartiges Signal von den Kollegen. Wie oft war in den vergangenen Wochen zu hören, dass die Niedergelassenen keine Lust zum Impfen und Boostern hätten – nach der Biontech-Panne in Berlin und einem nicht gerade motivierenden öffentlichen Umgang mit den Praxen hätte man das sogar nachvollziehen können“, sagt der KVNO-Vorstandsvorsitzende Dr. Frank Bergmann. Dazu sei in dieser Woche noch die den Praxen kurzfristig auferlegte Testpflicht für das Praxispersonal gekommen. Wie man sehe, „arbeiten die niedergelassenen Ärzte mit Hochdruck daran, das Impfgeschehen im Rheinland so schnell wie möglich weiter voranzubringen“, sagt Bergmann. Die Walk-In-Angebote gint es unter folgendem Link :