Hilden So läuft die 3G-Regel in Hilden

Hilden · Die Arbeitsagentur führt 2G ein. Die Stadtbücherei Hilden hat die Regel schon. Die Klinik im Park sieht mehr Nachfrage nach Corona-Schnelltests. 90 Prozent der Hildorado-Kunden sind geimpft. 3G gilt auch am Arbeitsplatz.

 Am Mittwoch haben sich auch die Regeln für den öffentlichen Nahverkehr in 3G geändert.

Am Mittwoch haben sich auch die Regeln für den öffentlichen Nahverkehr in 3G geändert.

Foto: dpa/Matthias Balk

Seit Mittwoch gelten neue Corona-Regeln in Nordrhein-Westfalen. Wie funktionieren die im Alltag? Wir haben nachgefragt.

Der Hildener Kinderarzt Gerrit Steinhagen hatte einen aufreibenden Vormittag. Zunächst hieß es, dass Kinderärzte alle begleitenden Eltern testen müssten, selbst wenn diese geimpft seien. Doch diese Vorgabe wurde schnell gekippt. „Auch bei den Begleitpersonen gilt 3G“, erklärt der promovierte Mediziner. Wer mit einem kranken Kind in seine Praxis kommt, muss wie im Restaurant einen Nachweis vorzeigen. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss einen tagesaktuellen Test mitbringen. „Auch für unsere Mitarbeiter gilt die 3G-Regel – außerdem müssen sich alle täglich testen“, erklärt er.

Die Arbeitsagenturen führen ab Donnerstag, 25. November 2021, bundesweit die 2G-Regel ein. Für persönliche Gespräche ist dann der Nachweis erforderlich, geimpft oder genesen zu sein. Es wird empfohlen, für diese persönlichen Gespräche möglichst einen Termin zu vereinbaren. Kundinnen und Kunden, die nicht geimpft oder genesen sind oder keine Auskunft zu ihrem Status geben möchten, werden online oder telefonisch beraten oder können eine Kurzberatung an einem Notfallschalter wahrnehmen. Dort ist auch weiterhin die vorgeschriebene persönliche Arbeitslosmeldung möglich.

Über eine 3G-Regelung denkt der Kreis Mettmann derzeit noch nach, sagt Pressesprecherin Daniela Hitzemann. Aktuell brauchen Kunden im Straßenverkehrsamt, im Ausländeramt oder in der Elterngeldstelle einen Termin und müssen eine medizinische Mund-Nase-Maske tragen. „Wenn wir 3G einführen, müsste das auch im Eingangsbereich kontrolliert werden.“

In der Hildener Stadtbücherei, die städtische Abteilung mit den meisten Kundenkontakten, gilt seit Mittwoch 2G: Zutritt nur noch für Genesene und Geimpfte. „Wir haben das gut ausgeschildert“, sagt Leiterin Silke Liesenkloß: „Die meisten Besucher zücken schon von sich aus den Impfnachweis.“

Auch im Hildorado gilt jetzt 2G. „Wir haben damit keine Probleme“, berichtet Stadtwerke-Pressesprecherin Sabine Müller: „Das hat sicher auch damit zu tun, dass wir 2G bereits seit Montag sanft eingeführt haben.“ Das sei vom Hausrecht gedeckt. „Unsere Kunden haben viel Verständnis dafür“, so Sabine Müller: „Mehr als 90 Prozent von ihnen sind bereits geimpft. Das ist deutlich mehr als im Durchschnitt der Bevölkerung.“

Auch am Arbeitsplatz gilt jetzt 3G. Wer nicht genesen oder geimpft ist, braucht einen offiziellen Test. Das Staatliche Amt für Arbeitsschutz kontrolliert auch in Hilden die Einhaltung. „Wir haben gefühlt mehr Testkunden“, berichtet eine Mitarbeiterin der Klinik im Park in Hilden: „Mittwoch war gegen 12 Uhr kein Termin mehr frei. Und Donnerstag waren nur noch zwei Test-Termine frei.“

Hildens Ordnungsamtsleiter Michael Siebert hat sein Team noch nicht aufgestockt. „Aktuell sind die Veranstalter und Betreiber dafür verantwortlich, dass die Regeln eingehalten werden“, erklärt er. Seine Mitarbeiter kontrollierten stichprobenartig, ob sie sich auch daran halten. „Außerdem werden wir tätig, wenn wir einen Hinweis erhalten.“ Sollte die Hospitalisierungsrate weiter steigen und die Maßnahmen verschärft werden, sehe die Lage schon wieder anders aus. Dann überprüft das Ordnungsamt beispielsweise auch wieder das Einhalten von möglichen Kontaktbeschränkungen. Bis dahin aber werde die Arbeitszeit seiner Mitarbeiter nicht ausgeweitet.

In den sozialen Medien haben sich einige Hildener kritisch zum Winterdorf auf dem alten Markt geäußert. Dort sei es zu voll, viele Gäste würden die Abstandsregeln missachten. „Es gibt aktuell lediglich eine Empfehlung, Abstand zu halten“, erklärt Siebert. „Wenn der Abstand nicht eingehalten werden kann, gibt es die Empfehlung, eine Maske zu tragen.“ Eine gesetzliche oder ordnungsbehördliche Pflicht dazu bestehe nicht. „Der Veranstalter hat von sich aus die 2G-Regel für das Winterdorf eingeführt. Und wir haben dort auch schon stichprobenartig kontrolliert“, so Siebert. Dabei sei alles in Ordnung gewesen.