Alleestraße: Baustelle verwirrt Autofahrer

Seit einer Woche wird die Fahrbahn der Alleestraße saniert. Einzelhändler beobachten verunsicherte Pendler.

Foto: Staschik

Haan. Durch ihr Schaufenster hat Einzelhändlerin Elke Sonnenschein beste Aussichten auf die Verkehrslage vor ihrer Ladentüre. Seit die Fahrbahn der B 228 saniert wird, erlebt sie Erstaunliches: „Manche Autofahrer stellen sich vor der Ampel zweispurig nebeneinander auf.“

Und tatsächlich hält gerade wieder ein Mercedes in zweiter Reihe. Er wartet auf grünes Licht, das ihm die Weiterfahrt über die im weiteren Verlauf einspurig geführte Alleestraße gestattet. Das Halten in zweiter Reihe aber ist nicht erlaubt, denn erst ab Kampstraße wird die Alleestraße stadtauswärts zur Einbahnstraße.

In die Kaiserstraße hingegen wollen noch Fahrzeuge, die aus der Kampstraße kommen, nach links in Richtung Rathaus abbiegen. Das aber können sie nicht, wenn Autos die Gegenfahrbahn blockieren. Mühsam rangiert denn auch der Mercedes-Fahrer, als ihm ein Auto frontal gegenübersteht, an die richtige Position.

Auch Dietmar Giesen, Projektleiter beim Landesbetrieb Straßen NRW, staunt. Er muss sich die Problemlage erst mehrmals erklären lassen, ehe er sie nachvollziehen kann. Das fällt ihm schwer, denn „eigentlich ist die Kreuzung eindeutig ausgeschildert“, wundert er sich. Vor Ort wollen er und sein Bauleiter sich in der kommenden Woche noch einmal überlegen, ob es Möglichkeiten gibt, diese Fehlerquelle auszuschließen, verspricht er.

Seit einer Woche lässt der Landesbetrieb Straßen NRW auf einem Streckenabschnitt von rund 600 Metern die Alleestraße sanieren. Das geschieht fahrbahnweise: Ist die rechte Spur bearbeitet, kommt die linke dran. Während der gesamten Arbeiten an diesem Abschnitt, der von der Einmündung Kampstraße stadtauswärts bis hin zum Kreisverkehr reicht, ist die Alleestraße eine Einbahnstraße.

Die Arbeiten am ersten Bauabschnitt sollen nach Angaben von Giesen spätestens bis zum 6. Dezember beendet sein. Dann folgt eine Pause, um das Weihnachtsgeschäft der ortsansässigen Einzelhändler nicht zu behindern. Der zweite Bauabschnitt auf der Kaiserstraße ist mit rund 260 Metern zwischen Einmündung Walder Straße und Kreuzung Kampstraße zwar der kürzere. Die Arbeiten dort werden aber zwischen dem 2. März und 25. April ebenfalls acht Wochen lang dauern.

Elke Sonnenschein seufzt: „Zweimal eine Baustelle vor der Ladentüre, und das vor Weihnachten und an Ostern — das ist für mich natürlich ungünstig.“ Die 44-Jährige hat ihr Geschäft mit dem Namen „Solskin“ (dänisch für Sonnenschein) erst im März dieses Jahres eröffnet. Meiden Autofahrer die Engstelle vor ihrem Ladenlokal, werden auch weniger potenzielle Kunden auf ihr Geschäft aufmerksam.

Auf ihr Problem habe sie bereits die Stadt Haan aufmerksam gemacht. Die habe entgegenkommend reagiert und ihr angeboten, kostenlos auf dem Gehsteig einen Aufsteller zu platzieren. Dieses Angebot freut die Einzelhändlerin und sie überlegt, es zu nutzen.