„Alles ist schöner als vorher“

Lehrer und Schüler der Grundschule Mittelhaan konnten am Mittwoch erstmals ihr neues Schulgebäude in Augenschein nehmen.

Haan. Wie Reisegruppen kleiner Menschen ziehen die Schüler mit ihren Lehrern schon fast andächtig durch das Gebäude. Interessiert lesen sie, was auf den kleinen Schildern neben den Türen steht. „Unsere Schüler lernen heute etwas ganz Wichtiges. Sie lernen nämlich ihre Schule kennen“, sagt Iris Szepat.

Die kommissarische Schulleiterin, die schon in dem alten Gebäude an der Dieker Straße und im Übergangsdomizil an der Blücherstraße die Fäden in ihren Händen hielt, lässt ihrer Begeisterung freien Lauf: „Es ist traumhaft. Es macht einfach nur Freude hier zu sein.“ Und mit einem Blick auf die noch unbefleckten Wände ergänzt sie: „Jetzt füllen wir das Gebäude mit Leben.“

Während im alten Schulhaus die Verwaltung und Leitung der Grundschule im Keller beengt hausten, haben sie nun helle, große Räume in der ersten Etage bezogen. „Das ist im wahrsten Sinne des Wortes ein richtiger Aufstieg“, sagt Szepat und lacht.

Doch nicht nur die Schulleiterin ist begeistert. Auf dem Schulhof nehmen die Kinder direkt in der ersten großen Pause ihr neues Reich in Beschlag. Sie toben auf der künstlichen, mit weichem Kunststoff überzogenen Hügellandschaft, drängeln sich auf dem neuen, mit hohen Gittern umzäunten Bolzplatz und testen auch schon die mit Sand gefüllte Sprunggrube. Nur die Tischtennisplatte ist noch mit einer Plastikfolie überzogen.

„Es ist alles so schön groß, viel schöner als früher, und es riecht auch viel besser“, schwärmt Anika aus der Klasse 4b. Sie und ihre Freundinnen kennen auch das alte Gebäude noch. „Hier kann man durch die großen Fenster in die Klasse sehen, und alles ist heller“, sagt Luisa. Leena findet besonders den Schulhof mit dem roten Berg „cool“.

Doch es hat sich viel mehr verändert als nur Geruch, Helligkeit und Raumgröße: Vor einigen Jahren drohte die Aufstellung von Computern noch daran zu scheitern, dass es nicht einmal in jeder Klasse eine Steckdose gab. Heute kann die Schulleiterin stolz auf die „Whiteboards“ in jeder Klasse verweisen — weiße Tafeln, die zu Multimedia-Wänden ausgebaut werden können. Und die Steckerleiste an der Wand ist beachtlich.

In den vierten Klassen ist diese Zukunft des Unterrichts schon angekommen. Dort wurden die Tafeln direkt mit Beamern, Lautsprechern und der nötigen Elektronik ausgestattet. „Das ist schon turboklasse“, sagt Szepat.

Dafür, dass nicht alles ganz perfekt und hypermodern wirkt, sorgen kleine Details wie das alte Klavier im Naturholz-Design im Raum mit der super modernen Tafel. Und auch, dass am ersten Tag der Gong noch nicht richtig eingestellt war und um 8.05 Uhr zum Unterrichtsbeginn einfach nicht schellte, macht den Start ins neue Schuljahr nur sympathischer. Wenn am Mittwoch die Erstklässler kommen, werden sich solche Kleinigkeiten des Schullebens schon eingespielt haben.