Am Ende der Einkaufsstadt - leerstehende Läden drohen zum Problem zu werden
Die obere Mittelstraße droht wegen der Leerstände zu einem Problemfall zu werden.
Hilden. Es ist still geworden auf dem Platz vor der St. Jacobus-Kirche, findet Britta Neumärker. Wenn die Künstlerin in Arbeitspausen aus dem Erker ihres Ateliers „Pilbri“ schaut, sieht sie die Passanten auf der Mittelstraße, die Gäste auf der Terrasse des Eiscafés: „Aber richtig etwas los ist erst weiter unten, ab der Sparkasse“, sagt sie.
Eine Beobachtung, die Volker Hillebrand vom Stadtmarketing bestätigt: „Im Moment haben wir da ein kleines Problem.“ Zur dauernden Leere im alten Hertie-Kaufhaus hat sich ein weiteres mit Papier verklebtes Fenster gesellt: Die „Coffee Corner“ hat aufgegeben. Für das Café unter dem Altenwohnheim neben der katholischen Kirche zeichne sich aber bereits eine Lösung ab, sagt Hillebrand: Ein neuer Anbieter mit ähnlichem Konzept wie bisher würde sich für die Lokalität interessieren.
Etwas Bewegung sei an der oberen Mittelstraße schon spürbar. „Letzten Freitag hat der neue Ecco-Schuhladen eröffnet. Das entschärft die Situation etwas“, sagt Hillebrand. Damit sei die Lücke im früheren Friseurladen wieder belebt.
Ein Problem bleibt das leerstehende frühere Hertie-Gebäude. Der seit dem Ende des City-Kaufhauses gesuchte neue Kurzzeit-Mieter sei noch nicht gefunden. „Seit Januar heißt es immer: ab nächsten Ersten. Das ist die Möhre, die sie mir vor die Nase halten“, sagt Hillebrand. Würden nicht immer wieder Interimslösungen angekündigt, hätte das Stadtmarketing schon etwas zur freundlicheren Gestaltung der Schaufenster unternommen, sagt der Stadtmarketing-Geschäftsführer. So bleibt es erst mal beim tristen Anblick. Absicht des Hertie-Hauseigentümers sei es weiterhin, das Gebäude zu verkaufen. Die Interessenten seien aber zurückhaltend.
Auf größere Änderungen an der Mittelstraße werden die Kunden noch etwas warten müssen. „Ende August, Anfang September eröffnet Depot“, sagt Hillebrand. Das Fachgeschäft für Wohnaccessoires wird im Haus Nummer 24 einen Drogeriemarkt und einen Mobilfunkladen ersetzen.
Einen weiteren Mobilfunkladen verdrängt derzeit die „New York Coffee Lounge“. Die Papierbahnen in den Fenstern des Cafés gegenüber dem Bürgerhaus sollen Ende des Monats, spätestens aber Anfang Mai verschwinden. Dann soll die Renovierung und Erweiterung abgeschlossen sein.
Ein Sterben von Telefongeschäften sei aber für Hilden wohl nicht zu befürchten. „Das scheint Zufall zu sein“, sagt Hillebrand. Die Mobilfunkgeschäfte wechselten oft den Standort. „Manchmal hat man sogar kurzfristig den gleichen Laden zweimal in der Stadt, wenn es Überschneidungen gibt“, sagt Hillebrand.