Lanttusoppa mit Korvapuusti
Europa Union und Volkshochschule luden zum Kennenlernen der finnischen Küche ein.
Haan. Voileipäkakku, Lanttusoppa und Korvapuusti — die seltsam klingenden Wörter bezeichnen finnische Gerichte: Butterbrotkuchen mit Thunfisch und reichlich Leberwurst (Voileipäkakku), Steckrübensuppe (Lanttusoppa), Hefe-Zimt-Schnecken (Korvapuusti).
Diese Gerichte sowie Flammlachs mit gefüllten Kartoffeltürmchen wurden auf Einladung der Europa Union und der VHS in der Küche des Schulzentrums Walder Straße zubereitet.
Der Vorsitzende der Europa Union Haan, Fritz Köhler, ruht sich an der Fensterbank aus und beobachtet das Treiben um die Töpfe und Herdplatten. „Wir stellen jedes Jahr ein Land vor. Dieses Mal haben wir uns für Finnland entschieden. Ein Koch, der mit einer Finnin verheiratet ist, hat für uns den Menüplan aufgestellt“, sagt der Mann mit der bordeauxroten Schürze.
Trudy und Ralf Böker sowie Monika und Ulrich Wüstenhoven schnibbeln derweil die Steckrüben. „Auch das Schnibbeln macht Spaß“, sagt Trudy Böker lächelnd. Die drei anderen Köche stimmen ihr zu — während sie mit den etwas stumpfen Schulmessern kämpfen. Die Ehepaare, die es von der Schnelligkeit her mit jedem Fernsehkoch aufnehmen könnten, kochen das erste Mal finnisch und habe auch noch nie das Land, in dem es im Sommer nicht dunkel wird, besucht.
Es ist kein Zufall, dass ausgerechnet Steckrüben den Weg in den Topf finden. Ganz im Gegensatz zu so manchen mediterranen Ländern, die auch schon einmal im Mittelpunkt der Europa-Union-Ländertour standen, ist weniger in der finnischen Küche mehr.
„Die Finnen kochen einfach mit dem, was sie haben, also meist mit Fisch, Steckrüben und Rentier. Allgemein ist es auch eher schwer, eine eigene finnische Küche zu definieren. Aufgrund der Geschichte des Landes werden viele russische und schwedische Gerichte gekocht“, sagt Peter Kannemann, der mit Steffen Borth den Kochkurs leitet.
Der schwedische Einfluss duftet besonders gut. Drei Frauen kümmern sich um den Nachtisch: Kleine Zimtschnecken, die in Deutschland meist nur in Tüten verpackt an der Kasse bei Ikea liegen, übertreffen mit einem Gemisch aus Hefe und Zimt auch den Geruch der Fischköpfe im Spülbecken.
Beim Umrühren des Teigs kommt auch so manches Geheimnis ans Licht. „Ich koche eigentlich gar nicht gerne. Aber ich lerne Finnisch an der VHS in Düsseldorf, weil mich die Sprache interessiert“, sagt Jessica Birk (17). Köhler unterstützt die jüngste Teilnehmerin. „Wir wollen ja kein Diplom in Finnisch kochen machen, sondern einfach nur Spaß haben“, sagt er und zapft schon mal das erste Bier.
Das eine oder andere Bier wird wohl auch auf der achttägigen Finnland-Fahrt der Europa Union getrunken. Vom 21. bis 28. August geht es unter anderem nach Helsinki, Turku und Tampere.
„Wir haben eine gute Mischung aus Großstädten ausgesucht. Bis jetzt haben sich 16 Leute angemeldet. Die Fahrt wird also auf jeden Fall stattfinden“, sagt der stellvertretende VHS-Leiter Heiner Fragemann. Wer das Land der Leberwurstkuchen kennenlernen möchte, kann sich noch bis Ende Mai anmelden.