Feinjustierung beim Fahrplan
Laut Rheinbahn ist das Hildener Bus- und S-Bahn-Netz das beste im Kreis Mettmann.
Hilden. „Das Hildener ÖPNV-Netz ist prinzipiell das beste im Kreisgebiet.“ Wenn Helmut Höhn, Abteilungsleiter Verkehrsmanagement der Rheinbahn, vom hiesigen Bus- und Bahnangebot spricht, macht er dies nicht ohne Stolz. In einem Gespräch mit Vertretern von Stadt, Politik und Aufsichtsrat der Verkehrsgesellschaft Hilden sah er deshalb auch keinen grundlegenden Verbesserungsbedarf. „Es geht eigentlich nur um Optimierungen und Feinheiten“, sagte er.
An den Knotenpunkten Bahnhof, Hilden-Süd, Fritz-Gressard-Platz und Gabelung würden die inner- und außerörtlichen Weichen gestellt. Höhn: „Es gilt dabei immer, viele Interessen unter einen Hut zu bringen. Im Norden die Düsseldorfer und Erkrather, im Osten Haan und Solingen und im Süden Langenfeld. Dass es dabei auch zu Kompromissen und Zugeständnissen kommen muss, versteht sich von selbst.“ Insbesondere, da die Bundes- und Privatbahnen im Endeffekt immer das letzte Wort hätten.
„Dennoch können wir natürlich ein Wörtchen mitreden und unsere Ideen einbringen“, sagte Höhn. Das letzte Positivbeispiel sei das am 9. Dezember 2009 verabschiedete neue S-Bahn-Konzept für den Großraum Düsseldorf, das einige Fahrplananpassungen für die Hildener Busse notwendig machte. Höhn: „Unser Hauptaugenmerk lag dabei auf der O3-Anbindung an die S-Bahn.“ Zuvor seien die nördlichen Anbindungen bevorzugt worden. Seit den Änderungen aber funktioniere auch der Anschluss an die S1 in südliche Richtung nahezu optimal.
Bei dem Treffen wurde dennoch auch über Verbesserungspotenziale diskutiert. Birgit Alkenings, SPD-Fraktionsvorsitzende, bemängelte etwa die andauernden Verspätungen der Linie 785 am Fritz-Gressard-Platz: „Da kann etwas mit dem Fahrplan nicht stimmen, denn die Verspätungen treten auch zu verkehrsschwachen Zeiten auf.“
Die Fahrplanzeiten würden laut Höhn aktuell ebenso überprüft wie die Möglichkeit der Busfahrer, auf leicht verspätete S-Bahnen zu warten: „Grundsätzlich ist es den Busfahrern selbst überlassen, ob sie warten oder nicht. Schließlich gibt es auch hier einen Interessenkonflikt zwischen den S-Bahn-Fahrgästen und den im Bus wartenden Fahrgästen.“
Um dem Problem der Verspätungen entgegenzuwirken, sollen auch die Pendler in die Pflicht genommen werden. Schüler etwa sollten ihre Ranzen zwischen die Füße stellen und sich im gesamten Bus verteilen. Das allein würde frühmorgens schon einiges erleichtern. Auch die Vorzugschaltung für Busse auf der Walder Straße wurde noch einmal thematisiert. Stadtplaner Lutz Groll: „Dadurch würde den Bussen eine grüne Welle geschaffen. In Düsseldorf wird das vorbildlich praktiziert. In Hilden war es politisch nicht durchsetzbar, da sonst die Wartezeiten der Nebenstraßen zu lang würden.“