Ampel statt Kreisverkehr gewünscht
Der Verkehr an der Kreuzung Gerresheimer Straße/Kosenberg/Grünewald muss neu geregelt werden.
Hilden. Auf der Gerresheimer Straße stadtauswärts reiht sich ein Kreisverkehr („Aldi-Ei“) an den nächsten (Schalbruch/Richard-Wagner-Straße). Ein dritter Kreisverkehr an der Kreuzung Kosenberg/Grünewald war zwar im Verkehrsentwicklungsplan vorgesehen, ist aber noch nicht gebaut worden. Erster Beigeordneter Norbert Danscheidt schlägt jetzt vor, auf den Kreisel ganz zu verzichten — aus Kostengründen.
Ein Kreisverkehr würde geschätzt rund 630 000 Euro kosten, eine neue Ampel rund 100 000 Euro. „Unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten schlägt die Verwaltung die Erneuerung der Ampel vor“, sagt Danscheidt. Heute berät die Politik im Stadtentwicklungsausschuss über den Vorschlag. Man muss kein Hellseher sein, um das Ergebnis vorauszusagen. Kämmerer Heinrich Klausgrete fehlten im vergangenen Jahr 10,4 und in diesem 11,8 Millionen Euro.
Deshalb wurde eine Haushaltssperre verhängt. Warum ist ein Kreisverkehr eigentlich so viel teurer? „Die Belastung ist höher als bei einer normalen Straße“, erläutert Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann stark vereinfacht: „Deshalb müsste der Straßenaufbau komplett neu hergestellt werden. Zudem muss für einen Kreisverkehr viel Fläche umgebaut werden. Beides macht einen Kreisverkehr deutlich teurer.“ Hinzu kommt ein Zweites. Unter der Kreuzung liegt ein Regenwasserkanal. Er ist überlastet und muss in Zukunft erneuert werden. Kosten: rund 160 000 Euro. Sinnvollerweise müsste das vor dem Umbau in einen Kreisel geschehen. „Unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten ist eine neue Ampel heute an dieser Stelle günstiger als ein Kreisverkehr“, hat Mittmann berechnet: „Mit den alten Ampeln war das früher anders.“
Eine neue Signalanlage würde rund 100 000 Euro kosten, die Straße könnte so bleiben, wie sie ist. Und mit der Kanalerneuerung könnte man sich dann noch etwas Zeit lassen. Entscheiden sollten sich die Stadtverordneten allerdings schon, bittet die Verwaltung. Die bestehende Ampelanlage ist mehr als 30 Jahre alt und hat ihre Lebensdauer (20 Jahre) längst überschritten. Sie ist deshalb sehr störanfällig, erläutert Mittmann: „Das Kernproblem ist das Steuergerät.“ Dafür gebe es kaum noch Ersatzteile. Wenn das Steuergerät seinen Geist aufgibt, müsse Ersatz beschafft und die alte Anlage „sehr teuer“ umgebaut werden: „Betriebswirtschaftlich wäre das eigentlich nicht mehr zu verantworten.“ Die Gerresheimer Straße ist eine der Ein- und Ausfallstraßen. Ganz ohne Signalanlage könne man die große Kreuzung Kosenberg/Grünewald nicht lassen. Das sei zu gefährlich. Fällt die alte Anlage länger aus, müsse eine Baustellenampel aufgestellt werden. Das kostet: einmalig (Auf- und Abbau) 4000 Euro und bis zu 100 Euro am Tag Miete. Deshalb mache es Sinn, die alte Ampel jetzt zu erneuern. Stimmt die Politik zu, könnte in diesem Jahr geplant und im nächsten installiert werden.