An Bedürfnissen vorbei
Es ist schön zu wissen, dass in Zeiten von klammen Kassen in die Jugend investiert wird. Das Bildungs- und Teilhabepaket der Bundesregierung sichert, dass Kinder aus sozial schwachen Familien nicht außen vor bleiben, wenn der Kindergarten einen Ausflug in den Zoo macht oder es in der Offenen Ganztagsschule warmes Mittagessen gibt.
Für all das gibt es Zuschüsse.
Schlimm ist jedoch, dass dies entweder bei den Menschen bisher nicht angekommen ist. Oder, sie sich scheuen, die öffentlichen Gelder zu beantragen.
Der Ansatz, sie jetzt in ihrem Umfeld abzuholen, ist gut. Doch statt die bereits bewährten Strukturen in Hilden zu stärken (wie etwa die Sozialarbeiter), schafft die Bundesregierung mit den Bildungs- und Teilhabecoaches neue, die sich bewähren müssen.
Dass das System nicht ideal ist, hat Jugendamtsleiterin Noosha Aubel der Bundestagsabgeordneten Michaela Noll bereits mitgeteilt. Leider hatte niemand aus Berlin die Kommunen im Voraus nach ihren Bedürfnissen gefragt.