An der Walder Straße ist die alte Zeit lebendig

Viele Besucher kamen zum Tag des offenen Denkmals.

Foto: Stephan Köhlen

Hilden. Das Interesse am Denkmalbereich „Walder Straße“ ist groß. Das zeigte eine Führung, die gestern anlässlich des „Tags des offenen Denkmals“ von Gebäude zu Gebäude ging: Schon am Treffpunkt hat sich eine große Menschentraube gebildet. Mit großer Aufmerksamkeit folgten die rund vierzig Teilnehmer den Ausführungen von Karin Herzfeld von der Unteren Denkmalbehörde. Bereits das erste Gebäude, Walder Straße 1, bot Anlass zu genauer Betrachtung. „Dies ist die ehemalige Schmiede, die 1840 erbaut wurde“, erzählt Karin Herzfeld.

Damals lag die Schmiede nicht nur am Durchgangsverkehr von Hilden nach Solingen und Haan, sondern auch am Stadtrand, so wie alle Schmieden. Und das hat einen besonderen Grund. „Von den Schmieden ging Brandgefahr aus“, verrät Herzfeld. Dennoch waren sie wichtig, da sehr viel Verkehr mit Pferd und Wagen unterwegs war.

„Die Pferde wurden hier beschlagen und getränkt“, weiß Karin Herzfeld, „die Schmieden waren damals so etwas wie eine Tank- und Raststätte.“ Anhand einer Karte zeigte die Mitarbeiterin der Unteren Denkmalbehörde den interessierten Teilnehmern, welche Gebäude an der Walder Straße mit zum Denkmalbereich gehören. „Nur zwei Gebäude sind noch so erhalten, dass sie als Einzeldenkmal erfasst sind.“

Schon an den Fassaden lassen sich die typischen Architekturmerkmale des Baustils um die Jahrhundertwende 1899/1900 erkennen. „Die Gebäude haben fast alle drei Geschosse, Satteldächer, eine symmetrisch strukturierte Fassade, die durch Stuckelemente gegliedert ist und hohe Geschosshöhen“, zählt Herzfeld auf.

Bei Haus 5 handelt es sich um eine Fabrikantenvilla, die 1860/70 gebaut wurde. Hier hat der Besitzer einen Besuch des Innenhofes ermöglicht, so dass die alten Fabrikgebäude aus der Nähe betrachtet werden konnten. Der Komplex ist außergewöhnlich in Hilden, da er noch in einem sehr ursprünglichen Zustand ist.