Insolvenz Autozulieferer Wielpütz ist pleite - 850 Arbeitsplätze in Hilden und Haan bedroht

Hilden/Haan · Der Autozulieferer Wielpütz hat Insolvenz angemeldet. Im Kreis Mettmann hat die Firma 850 Mitarbeiter. Bis Ende Februar muss eine Lösung gefunden werden.

Wielpütz ist insolvent (Symbolbild).

Foto: dpa/Oliver Berg

Der Autozulieferer Wielpütz ist insolvent. Das Düsseldorfer Amtsgericht gab am Mittwoch dem Antrag auf ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung statt. Die 850 Mitarbeiter an den Standorten in Hilden und Haan bekommen bis Ende Februar Insolvenzgeld der Arbeitsagentur, ab März muss die Firma die Löhne und Gehälter wieder selbst schultern.

Mit der Eigenverwaltung bleibt die Geschäftsführung vorerst an Bord, steht nun aber verstärkt unter Zugzwang. Ihr zur Seite gestellt ist ein Anwalt als sogenannter Sachwalter, der vom Gericht bestellt wurde. Läuft die Eigenverwaltung schief, könnte er als Insolvenzverwalter komplett die Zügel übernehmen.

Als Grund für die finanzielle Schieflage nannten die Beteiligten den Umbruch am Automarkt und die generelle Kritik am Verbrennungsmotor. Das seit 2017 geltende, strengere Testverfahren WLTP habe «zu Veränderungen im Markt geführt, die sich auch auf Automobilzulieferer wie Wielpütz auswirken», heißt es in der Mitteilung. «Die verzögerte Marktzulassung von neuen Motoren verursachte erhebliche kurzfristige Umsatzverschiebungen.» Wielpütz stellt unter anderem Ölleitungen, Ölmessstäbe, Rohre und Pedale her. Sachwalter Nikolaos Antoniadis zeigte sich zuversichtlich, dass die Firma eine Perspektive habe.