Bald freier Blick auf Jacobushof

Hildens größte Baustelle nimmt langsam Formen an. Ende des Jahres wollen die ersten Eigentümer einziehen.

Foto: Olaf Staschik

Hilden. Am Jacobushof an der Hochdahler Straße/Mühlenstraße haben Arbeiter begonnen, das Außengerüst abzubauen. Jetzt wird deutlich, wie der Ersatzbau für den alten Reichshof aussehen wird. Die Meinung der Hildener ist geteilt. „Die glatte Fassade zur Hochdahler Straße hin wirkt wie eine Kaserne“, finden Erika und Ernst de Clerque: „Wir hätten es lieber etwas aufgelockerter.“ „Mich stört das Gebäude nicht“, sagt Sofia Smolyanskaya: „Zum Wohnen wäre es mir hier allerdings zu laut.“

Nadine Sdunek (23) wartet an der Haltestelle auf ihren Bus nach Erkrath: „Schade, früher konnte man hier in der Sonne stehen. Die kommt jetzt nicht mehr durch.“ Peter Schnatenberg findet den Neubau ganz gelungen: „Man konnte den Platz nicht offen lassen. Und Hilden verträgt an dieser Stelle keine kleinen Häuschen.“ Klaus-Dietrich Kahl gefällt der neue Jacobushof sogar „sehr gut“ — weil die lange Fassade aufgegliedert ist“. Ganz ähnlich kontrovers hatten schon zuvor schon die Politiker im Stadtrat diskutiert.

„Das Gebäude wird kein Highlight“, war sich Markus Hanten von der Bürgeraktion sicher: „An die Farbe wird man sich gewöhnen. Die tollste Lösung ist das nicht.“ „Wenn das Gebäude steht, wird es fürchterliche Aufregung geben“, sagte Jürgen Scholz (SPD) voraus: „Und sich später wieder legen.“ Claudia Schlottmann (CDU) war sich dagegen sicher: „Wir haben eine gute Lösung gefunden.“ Die Stadtverordneten hatten sich ausbedungen, dass sie die Farben für die Fassade an der Hochdahler Straße auswählen. Investor Evohaus hatte drei Farben (Eierschalenweiß, Grau und warmes Graubraun) vorgeschlagen. Sie orientieren sich am Pfarrhaus, an der St.-Jacobus-Kirche und am neuen Pfarrzentrum, erläuterte Evohaus-Geschäftsführer Heinz Werner Hanen: „Die Farben rhythmisieren die Fassade und unterstreichen die Haus-in-Haus-Architektur.“

Während die Meinung über die Fassade des Jacobushofes geteilt ist, stößt das neue Pfarrzentrum für St. Jacobus einhellig auf Zustimmung. „Sehr gelungen“, findet Klaus-Dietrich Kahl: „Auch weil der Grundriss einer Muschel nachempfunden ist (Zeichen des Namenspatrons der Gemeinde).“ Ende des Jahres werden die ersten Eigentümer/Bewohner in den Jacobushof einziehen können, versichert Hanen.