Bauherr muss Giebel wieder aufbauen

Die Fassade der ehemaligen Bäckerei Look wurde entfernt.

Foto: Ralf Giesler

Hilden. Das Vorderhaus mit der Fassade zur Straße sowie zu den Seiten bleibt stehen. Das hatte Karin Herzfeld, Sachgebietsleiterin Bauaufsicht und zuständig für Denkmalschutz bei der Stadt Hilden, versichert, als die Abrissarbeiten des Hauses Schwanenstraße 16 vor einigen Tagen begannen. Und jetzt steht nur noch das Erdgeschoss. „So ist der Abbruch mit der Bauaufsicht und dem Denkmalschutz nicht abgestimmt“, betont Herzfeld.

Hans Blank, Bauunternehmer

Was ist geschehen? „Bei den Abbrucharbeiten am Freitag stellte sich heraus, dass das ganze Vorderhaus akut einsturzgefährdet war“, sagt der beauftragte Unternehmer Hans Blank. „Die Balken waren alle locker. Und die Steine in den Mauern waren nicht mit Zement, sondern mit Kalk vermauert.“ Er demonstriert, was das bedeutet. Mit bloßen Händen kann er die Steine aus dem Mauerwerk ziehen. Einfach abzuwarten über das Wochenende sei nicht möglich gewesen. „Wenn die Fassade einstürzt und gerade jemand vorbeigeht, hätte wer weiß was passieren können.“ Deshalb sei die Fassade aus Sicherheitsgründen abgetragen worden.

Wie geht es jetzt weiter? „Bedingung für die Baugenehmigung war und ist der Erhalt der Ensemblewirkung im historischen Altstadtkern“, sagt Herzfeld. Das bedeutet für den Investor: Er muss das Vorderhaus wieder aufbauen und fehlende Element durch neues Mauerwerk ersetzen. „Eine Fassade mit Außendämmung kommt für uns nicht in Frage“, unterstreicht Herzfeld. „Die Hausfront muss nicht nur so aussehen, sondern sich auch so anfühlen wie das Original. Bevor der Neubau beginnt, muss der Eigentümer komplett neue Bauzeichnungen zur Genehmigung vorlegen.“

„Wir sind seit 40 Jahren in Hilden als Familie ansässig“, teilt der Eigentümer mit. „Wir sind uns über die Bedeutung unseres historischen Stadtkerns sehr bewusst und werden das neue Gebäude in enger Abstimmung mit der Stadt Hilden in gleicher Kubatur wieder aufbauen. Wir freuen uns über die Anteilnahme unserer Mitbürger und danken der Stadt Hilden für die Zusammenarbeit.“