Viele Spender denken an Kaninchen
Die Raiffeisen-Märkte Monheim und Erkrath haben alleine 300 Kilogramm Futter für sichergestellte Nager ins Hildener Tierheim geliefert.
Hilden. Als der Marktleiter der Raiffeisen-Märkte Erkrath und Monheim über die Sicherstellung von 123 Kaninchen in Langenfeld und die Not des Hildener Tierheimes las, beschloss er eine spontane Spendenaktion: „Um sicherzustellen, dass die Tiere die nächsten Wochen ausreichend versorgt sein werden, spendeten wir 300 Kilogramm Kaninchenfutter, eine Palette Einstreu, etliche Ballen Heu und einen großen Sack Möhren, berichtet der Marktleiter: „Wir hoffen, dass die Tiere schnell wieder zu Kräften kommen und in liebevollen Haushalten ein neues Zuhause finden.“
Die Tiere waren von einem Gerichtsvollzieher bei einer Zwangsvollstreckung in Langenfeld entdeckt worden, das Ordnungsamt hat sie aus der Wohnung geholt und zum Tierheim Hilden gebracht, das auch für Langenfeld zuständig ist. Das Problem: Etliche Tiere sind trächtig, es werden bald wohl fast doppelt so viele Kaninchen sein. Die stellvertretende Tierheimleiterin Saskia Bautz ist dem Marktleiter und allen weiteren freiwilligen Helfern und Spendern sehr dankbar. „Allein in den letzten Tagen sind etwa 13 Kisten Gemüse, über 300 Kilogramm Trockenfutter, Einstreu und Grünzeug gespendet worden,“ berichtet die stellvertretende Tierheimleiterin. „Die Spenden kamen meist aus Hilden und den umliegenden Städten wie Langenfeld, Erkrath und Monheim, wobei manche täglich mit frischem Gemüse vorbeikommen und uns so tatkräftig unterstützen.“ Auf Facebook posten die überwältigten Mitarbeiter: „Es ist wirklich der Wahnsinn! So viele liebe Menschen schreiben oder rufen uns an, um zu fragen, wie sie helfen können. Jeden Tag kommen zahlreiche Spenden. Ein Schreiner hat uns sogar kleine Holzhäuser gebaut - unglaublich!“
Nach der Sicherstellung am letzten Freitag, musste das Team die Kaninchen teilweise im Katzenhaus unterbringen. Trotz der Aufnahme von 23 weiteren Katzen aus Hilden in dieser Woche, stellt die Unterbringung der Nager kein Problem dar, da die Katzen im Quarantänebereich einquartiert wurden. „Wenn die Tiere zur Vermittlung freigegeben werden, hätten wir schon zwei Interessenten, die sich die Aufnahme lange und gut überlegt haben und die auch gerne den Kleinen aus der Sicherstellung ein Zuhause bieten wollen“, berichtet Saskia Bautz.
Über die Freigabe der Tiere will Dr. Paul Hagelschuer, Amtstierarzt des Kreises Mettmann, in Kürze entscheiden, sagte er unserer Zeitung. Erst dann kann das Tierheim sowohl die Kaninchen als auch die Katzen an liebevolle Tierfreunde weitervermittelt. „Ich hoffe, dass das der Kreisveterinär ein Tierhalteverbot ausspricht und die Kaninchen sicherstellt (dem Besitzer wegnimmt)“, hofft Christian Benzrath, Leiter des Langenfelder Ordnungsamtes. Er hat dem Tierheim Hilden auch finanzielle Unterstützung zugesagt.